Happy Birthday! Das SMS wird 30 - A1 Blog
„Merry Christmas“ (Fröhliche Weihnachten) war am 3. Dezember 1992 auf einem Mobiltelefon eines Vodafone-Mitarbeiters zu lesen. Er hatte das erste SMS der Welt bekommen.
Damals Innovation, heute ein Stück Technik-Geschichte, die das französische Auktionshaus Aguttes als ein „Non-Fungible Token“ (nicht austauschbare Wertmarke) versteigerte. Non-Fungible Token (NFTs) sind digitale Codes, die auf fassbare Objekte oder virtuelle Güter verweisen. Es geht hier aber nicht um die Rechte an Fotos oder Videos, sondern ein NFT ist vielmehr ein digitales Abbild, das auf der Blockchain-Technologie basiert und dadurch fälschungssicher ist. Dank dieser Datenkette ist man erwiesenermaßen der einzige Eigentümer oder die einzige Eigentümerin dieses Codes. Diese erste Textnachricht ist ein historisches Zeugnis für den Fortschritt und absolut einzigartig.
Vorbild Postkarte
Was ist SMS nun eigentlich? SMS ist ein Telekommunikationsdienst zur Übertragung von Textnachrichten, die meist Kurzmitteilungen oder ebenfalls SMS genannt werden. SMS wurde für den GSM-Mobilfunk entwickelt und wurde später auch im Festnetz als Festnetz-SMS eingesetzt. Erste Überlegungen zur Errichtung eines Textnachrichtendienstes entstanden bei den verschiedenen europäischen Telekommunikationsgesellschaften im Zuge der Standardisierungsanstrengungen. Man wollte die beim Mobilfunknetz ungenutzten Kapazitäten zur Kommunikation für einen Short Message Service nutzen. Die Länge der Nachrichten wurde auf 160 Zeichen festgelegt, weil man festgestellt hatte, dass die durchschnittliche Postkarte auch nicht mehr als 160 Buchstaben (Zeichen) enthielt.
Das erste SMS
Am 3. Dezember 1992 schickte also der Ingenieur Neil Papworth das erste SMS mit dem Text „Merry Christmas“ von einem Personalcomputer an ein Mobiltelefon im britischen Vodafone-Netz. Der Empfänger, ebenfalls Mitarbeiter der Firma Vodafone, befand sich zum Zeitpunkt des Empfangs der Nachricht bei einer Weihnachtsfeier des Unternehmens. Der Empfang dieses ersten SMS wurde dann auch dementsprechend gefeiert.
Simsen, so wurde bald das Versenden von Textnachrichten umgangssprachlich genannt, setzte sich vor allem bei der jüngeren Generation rasch durch. Um mehr Inhalt in die auf 160 Zeichen beschränkten Nachrichten zu bringen, entwickelte sich eine weitverbreitete Abkürzungskultur, die ursprünglich in Chats und E-Mails entstanden war und von dort übernommen wurde. Auch Emoticons werden oft in Kurznachrichten verwendet. Viele davon sind in den Mobiltelefonen bereits vorgespeichert und können auch grafisch angezeigt werden.
SMS verschaffen Nähe – oder auch nicht
Die Kommunikation über SMS hat sich in der Gesellschaft mittlerweile so etabliert, dass sie auch zum Informationsaustausch in Liebesbeziehungen benutzt wird. Selbst für private und diskrete Themen wird auf den Short Message Service zurückgegriffen. So kommt es vor, dass Beziehungen nicht persönlich, sondern stattdessen per SMS beendet werden.
Vom Nebenprodukt zum Superstar
Ursprünglich war der Dienst als Teil des Signalisierungskanals zum Rufaufbau gedacht. Man wollte den Teilnehmern Informationen über Störungen im GSM-Netz senden, falls irgendetwas nicht funktioniert. SMS ist also eigentlich ein Nebenprodukt, entwickelte sich aber zu einem großen Ertragsbringer der Netzbetreiber. Verglichen mit einem normalen Telefongespräch haben Kurzmitteilungen einen niedrigen Bandbreitenbedarf. Die übertragene Datenmenge ist im Vergleich zur Sprachübertragung äußerst gering, eine Kurzmitteilung umfasst etwa 1/1000 der Datenmenge einer Gesprächsminute. Innerhalb Europas schwanken die Preise für SMS sehr stark. Sie bewegen sich zwischen 1 Cent und 39 Cent.
SMS in Österreich
Das für SMS notwendige GSM-Netz ging in Österreich 1994 in Betrieb und wurde damals vom Funktechnischen Dienst des Fernmeldebetriebsamts verwaltet. Die Österreicher:innen ließen sich eher erst ab 1995 daruf ein. Ab Gründung der Mobilkom 1996 nahm das SMS-Versenden weiter Fahrt auf.
Absoluter SMS-Spitzenwert war das Jahr 2012, in dem rund 3,66 Milliarden SMS das A1 Netz passierten. Der stärkste Jahreswechsel war 2009 mit knapp 34,5 Millionen versendeten SMS und das stärkste Weihnachtsfest (24. und 25. Dezember) haben wir 2011 mit mehr als 30,2 Millionen SMS verbucht.
Die Technologie dahinter
Kurzmitteilungen kann man parallel zu einer Telefonverbindung versenden und empfangen. Hierzu wird ein Teil der Bandbreite des Verkehrsdatenkanals temporär zum Signalisierungskanal umkonfiguriert und zum Versand oder zum Empfang einer Kurzmitteilung genutzt.
Europaweit werden jährlich Milliarden von SMS versendet. Allerdings ist die Nutzung des Dienstes seit der Einführung von internetfähigen Smartphones und der Einführung von kostenlosen Instant-Messaging-Diensten wie z. B. WhatsApp wesentlich zurückgegangen. Messaging-Dienste erleichtern es dem Benutzer, auch Sprachnachrichten, Fotos und Videos zu verschicken, und verfügen über interessante Features wie Gruppenchats. Im Online-Banking wird die SMS aber immer noch genutzt, um Transaktionen zu legitimieren (mobile TAN). Hierbei spielt eine Rolle, dass für das SMS weder eine Internet-Verbindung noch eine Registrierung bei einem Drittanbieter erforderlich ist. Es gibt aber auch schon hier internetbasierende Lösungen (pushTAN).
Noch mehr Nostalgie
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