Als das Internet noch Geräusche machte - A1 Blog
Übertragung von Tonfrequenzen
Funktioniert hat das Ganze durch die Übertragung von Tonfrequenzen, mit deren Hilfe man zum Beispiel mit zwei Tönen zwei Zustände übertragen kann. Man kann also die Einsen und Nullen einer Datei durch zwei Töne übertragen, da man hier aber gleichzeitig senden und empfangen will, verwendet man zwei Tonpärchen (eines für das Senden und eines für das Empfangen von Daten). Dies funktioniert allerdings nur bis zu 300 Bit pro Sekunde. Die typischen Modemgeräusche sind Tonfrequenzen, die für den Verbindungsaufbau einer Datenverbindung über einen Sprechkanal mit einer Bandbreite von 300-3.400 Hz sowie für den Datenaustausch zwischen den beiden Modems einer Datenleitung erforderlich waren. Diese Frequenzen mussten innerhalb des Sprachbandes, also im hörbaren Bereich, liegen.
Für höhere Geschwindigkeiten verwendet man eine etwas kompliziertere Technik. So kann man Daten bis zu 56.000 Bit pro Sekunde im analogen Netz übertragen.
Krächzendes Modem
Bei den Wählleitungsmodems musste vor jeder Datenübertragung per Wahlscheibe oder Tastwahlblock am Telefon das Modem, das empfangen sollte, angewählt werden. Nachdem der Anrufer im Hörer das typische Modemgeräusch vernommen hatte, drückte er die Datentaste (ein roter Knopf am Telefon) und legte den Hörer auf. Die Schleife der Verbindung wurde dadurch über das Modem gehalten.
Die Standleitungsmodems waren dauernd mit einem fixen Partner-Modem verbunden, d.h. es war kein Wählvorgang notwendig. Später gab es dann sogenannte Abzweigverstärker, über die ein ganzes Netz von Standleitungsmodems miteinander verbunden werden konnte. Eingesetzt waren diese Einrichtungen zum Beispiel bei Banken, beim Zoll oder beim Strahlenschutznetz.
Die Modems mussten allesamt vom FZA (Fernmeldetechnische Zentralamt) zugelassen werden, dies auch deshalb, damit die verwendeten Töne der Datenübertragung nicht irgendwelche Schaltfunktionen des öffentlichen Netzes imitieren und fälschlich Fernsprechverbindungen auslösen konnten.
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