Im Test wirft das Honor 90 Smart für mich die Frage auf: Wer ist die Zielgruppe für das Mittelklasse-Smartphone? Es schwankt zwischen Oberklasse-Schlaglichtern und Mittelklasse-Ausstattung. Bester Aspekt des Geräts ist das hervorragende Display. Demgegenüber steht ein etwas schwächerer Prozessor. Ein Gaming-Smartphone ist das Honor 90 also nicht.
Honor 90 Smart Test | Auspacken und anschauen
Die Konstruktionsqualität des Honor 90 ist hochwertig, den Eindruck eines edlen Oberklasse-Top-Modells macht das Smartphone durchaus. Das Kameramodul an der Geräte-Rückseite hat Wiedererkennungswert, den charakteristischen Doppelring zeigte schon das Vorgängermodell. Das Honor 90 ist mittelgroß, liegt gut in der Hand und wiegt unter 200 Gramm. Erhältlich sind die Farbvarianten Silber mit Dekoration (Diamond Silver), Grün (Emerald Green) und Schwarz (Midnight Black). Die schimmernde Rückseite – bei meinem Testgerät in Schwarz – und die markanten zwei Kreise des Kameragehäuses wirken sehr hochwertig. Angenehm auch, dass die Rückseite leicht rau und darum nicht so rutschig ist wie bei vielen anderen Smartphones.
Übrigens: Die Rückseite fühlt sich wegen der speziellen Textur im ersten Moment zwar an wie Kunststoff, ist aber aus Glas. Mit 183 Gramm ist das Honor angenehm leicht. Und fühlt sich mit nur 7,8 Millimetern Dicke auch schlank an. Insgesamt ein sehr eleganter Auftritt.
Die größten Stärken | Das Display
Das Highlight des Honor 90 ist meiner Meinung nach der Bildschirm. Der hält in allen Bereich locker mit zwei bis drei Mal so teuren Oberklasse-Smartphones mit. Die technischen Details des Honor-90-Bildschirms:
6,7 Zoll AMOLED-Screen
Screen-to-body-Ratio 90,8 Prozent (gemäß Messungen)
Auflösung 1200 x 2664 Pixel
Pixeldichte 435 ppi
Bildwiederholrate: 60 bis 120 Hertz
Maximale Helligkeit 1600 Nits
Der leicht über die Ränder gezogene Bildschirm ist ultrascharf und hochaufgelöst. Die Farbwiedergabe wirkt natürlich. Der größte Gewinn im Alltag ist aber die Helligkeit. Bis 1600 Nits erreicht das Honor 90 – das schaffen nur wenige Displays.
Die größten Stärken | Die Kamera
Honor setzt auf eine Hauptkamera mit einer Auflösung von 200 Megapixeln. Die Blende ist zwar nicht besonders lichtstark, aber sie sammelt mit der hohen Auflösung enorm viele Daten, welche die Software ausführlich zur Verbesserung der Bilder nutzt. Das Honor 90 schärft nach, hellt auf und gleicht Lichtunterschiede aus. Zwar sind die Resultate so oft nicht sehr realitätsgetreu, aber sie sehen gut aus. Ob das gefällt oder nicht, ist Geschmackssache.
Ich habe hier ein Sujet mit schwieriger Lichtsituation herausgepickt: helle Sonne von hinten, Licht und Schatten im Wechselspiel, dunkle Bereiche am Strand und dazu noch Spiegelungen im Wasser. Das Honor 90 schärft nach und kann enorm viele Details hervorholen, etwa die leichten Wellen im Wasser oder die Spiegelung der Sonne.
Insgesamt überzeugt das Kamerasystem im Test. Die Hauptkamera und die Selfie-Kamera halten im Vergleich zur Oberklasse gut mit. Auf einen optischen Zoom musst man allerdings verzichten. Dank der hohen Auflösung der Hauptkamera kann man aber digital hineinzoomen – zumindest bis zur zweifachen Vergrößerung funktioniert das sehr gut.
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Die Batterie ist mit 5.000 mAh eigentlich ausreichend groß – und auch in rund einer Stunde aufgeladen. Aber im Alltag hatte ich nie das Gefühl, große Reserven zu haben. Als ziemlicher Vielnutzer bin ich jeweils nur knapp durch den Tag gekommen. Ein paar Mal musste das Honor 90 gegen 22 Uhr bereits ans Stromkabel.
Meine Messung bestätigt diesen Eindruck: Das Honor 90 macht nach 15 Stunden Youtube-Streaming im WLAN bereits schlapp. Das mittelmäßige Resultat liegt einerseits am hochaufgelösten und hellen Screen, andererseits aber auch am Prozessor. Immerhin: Honor holt aus dem Prozessor mehr Leistung heraus als Konkurrenten wie Xiaomi. Das Schnellladen des 5.000-mAh-Akkus ist in unter einer Stunde erledigt, jedoch verzichtet nun auch Honor auf ein Netzteil im Lieferumfang. Und kabelloses Laden ist nicht möglich. Insgesamt reicht die Performance im Alltag aber völlig aus.
Fazit | Mittelklasse mit klarem Fokus
0/8/15 - Qualität kann ich Honor nicht vorwerfen. Das Smartphone hat einen klaren Fokus auf Screen, Design, Kamera und Speicher gelegt. Wer auf lange Akkulaufzeiten angewiesen ist, der wird eine Alternative zum Honor 90 vorziehen. Und auch beim Prozessor hat der Hersteller die Sparschraube angezogen.
So kommt es ganz auf die individuellen Smartphone-Bedürfnisse an, ob das Gerät passt oder nicht. Wer das gute Kamerasystem und den erstklassigen Screen zu schätzen weiß, für den ist das Honor 90 in dieser Preiskategorie ein guter Deal.
Der Dual-SIM-Slot ist 5G-fähig und ermöglicht die Nutzung einer eSIM, das ist positiv. Für die Konnektivität stehen Wi-Fi 6 (kein Wi-Fi 6E), Bluetooth 5.2 und NFC für mobiles Bezahlen zur Verfügung. Der Sound ist etwas enttäuschend: Wer keine Bluetooth-Kopfhörer oder Lautsprecher koppelt, sondern die internen Lautsprecher des Smartphones nutzen will, bekommt lediglich Mono-Klang - in einer eher bescheidenen Qualität. Damit ist das Honor 90 auch nicht wirklich ein Video-Handy, trotz des brillanten Displays. In einem weiteren Bereich hätte ein bisschen mehr Liebe zum Detail nicht geschadet. Das schöne Gehäuse ist nämlich nicht wasserfest – jedenfalls nicht offiziell. Honor verzichtet auf eine Zertifizierung.
Zum Abschluss bedanke ich mich bei A1 für die Möglichkeit, das Honor 90 Smart testen zu dürfen und hoffe, der Community bei der Wahl ihres nächsten Smartphones geholfen zu haben.
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