Mit dem Vivo X200 Pro kommt eines der bemerkenswertesten Kamera-Smartphones gleich Anfang des Jahres nach Österreich. Die Tele-Kamera ist neben einer hohen Brennweite mit einem 200 Megapixel Sensor ausgestattet - das sorgt für einzigartig gute Tele Aufnahmen sowohl bei Tag, als auch bei Nacht und vor allem bei Portraits. In dieser Hinsicht ist das Vivo X200 Pro sogar dem Galaxy S25 Ultra und dem iPhone 16 Pro überlegen. Alle Details und noch viel dazu mehr im Test.
Vivo X200 Pro Test | Das wichtigste in Kürze
Schon das Vorgängermodell Vivo X100 Pro war nicht von schlechten Eltern. Beim X200 Pro wurde die Telekamera ein ordentliches Stück aufgewertet: Von 50 auf 200 Megapixel wurde die Auflösung vervierfacht. Zudem gibt es jetzt einen deutlich schnelleren Prozessor, IP 69 Rating, eines der besten OLED-Displays am Markt und einen 5.200 mAh starken Akku. Somit legt das Vivo X200 Pro einen eindrucksvollen Start ins Smartphone Jahr 2025 hin.
Das X200 Pro ist sich seiner Existenz bewusst
... insofern ist es nicht verwunderlich, dass das mit einem solch kompetitiven Kamerasystem ausgestattete Smartphone auch tatsächlich dazu neigt, seinen Hauptzweck nicht zu verschleiern. Das Kameramodul ist gewaltig und ähnlich groß wie jenes am Xiaomi 14 Ultra. Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass es dessen Aufnahmeleistung noch etwas über jener der Xiaomi Konkurrenz einzuschätzen ist.
Das Vivo X200 Pro flach auf den Tisch zu legen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Das Modul ragt wirklich weit aus dem Gehäuse heraus - insofern ist ein Case bestimmt eine gute Idee, da es den Niveauunterschied zwischen Modul und Gehäuserückseite verringert.
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Entsprechend der hohen Dimensionen des Kameramoduls liegt es etwas unbalanciert in der Hand. Es rutscht einem allerdings nicht heraus, da die glatten Kanten für einen ganz guten Grip sorgen. Das gilt natürlich für große Hände. In Kinderhände sollte man das Vivo X200 Pro wohl nur geben, wenn man es zuvor mit einem Smartphone-Case ausgestattet hat.
Das Display ist nicht komplett flach wie beim Galaxy S25 Ultra, sondern hebt sich leicht aus dem Rahmen ab. Insofern ist er ratsam, neben einem Case auch eine Displayschutzfolie anzubringen. Das Displayglas ist dank Armor Glas zwar kratzfest, es schadet aber nie auf Nummer sicher zu gehen.
Das Display lässt nur wenig Wünsche offen
Das Display am Vivo X200 Pro bringt alle Tugenden mit, die man sich von einem Smartphone-Bildschirm der Spitzenklasse im Jahr 2025 erwartet: Eine max. Helligkeit von 4.500 nits (im Standardmodus 1.900 nits), OLED Technologie mit 1 - 120 Hz adaptiver Bildwiederholrate, FullHD Auflösung und sehr schmale Ränder.
Außerdem unterstützt es mit HDR10+ und DolbyVision alle Standards, die kontrastreichen Bilder- und Videocontent auf YouTube, Netflix & Co. möglich machen. Unter dem Display steckt außerdem ein 3D-Ultraschall Fingerabdrucksensor, mit dessen Hilfe sich das Smartphone in Sekundenbruchteilen entsperrt.
Wer nach einem Makel sucht, wird wohl nur einen kleinen finden: Samsung verbaut beim Galaxy S25 Ultra eine spezielle Folie, die Reflexionen am Display quasi ausschaltet. Das gibt es beim Vivo X200 Pro leider nicht. Andererseits wird das durch die im Vergleich höhere Helligkeit wieder wett gemacht.
Auch Vivo spart wie viele andere Hersteller nicht an wesentlichen Punkten. Dazu gehören:
Gemini AI: Der multimodale Assistent ist über einen etwas längeren Druck auf den Power-Button verfügbar
Utility AI: Mit an Bord sind außerdem von Pixel oder Samsung bekannte Features wie Live Translate, AI-Transcript und ein AI-Helfer bei der Notizen App und Circle to Search.
Foto-AI: Fotobearbeitungstools dürfen natürlich auch nicht fehlen. Im Fotoeditor können Objekte verschoben oder entfernt werden - mit Erfolgsquoten ähnlich wie bei anderen Herstellern.
Digitales Leben
Gemini Live: KI als smarte Spielwiese
Man kann davon ausgehen, dass mit der Zeit noch ein paar mehr KI-Spielereien hinzukommen werden. Immerhin bietet Vivo mit dem X200 Pro 4 jahre OS-Updates (also bis zum Jahr 2029) und 5 Jahre Sicherheitsupdates. Im Auslieferungszustand ist übrigens Android 15 inklusive Funtouch OS 15 mit an Bord.
Funtouch 15 fühlt sich sehr ähnlich wie OneUI 7.0 auf Samsung Smartphones an. Die Unterschiede liegen im Detail: Funtouch wirkt vom Gefühl her eine Spur weniger modern als sein Pendant auf Galaxy Smartphones. Das zeigt sich zum Beispiel an den vergleichbar unübersichtlicheren Quick-Toggles inkl. deren Icon-Design. Im Endeffekt ist das aber wohl Geschmackssache.
Smartphones
Android 15: Die 5 wichtigsten neuen Features
Ganz abgesehen davon fühlt sich das Smartphone extrem schnell an. Das liegt an der Ausstattung mit dem Mediatek Dimensity 9400 Soc (3nm): Im Vergleich zum A18 Pro oder dem Snapdragon 8 Elite muss sich dieser Prozessor nicht verstecken. Im Vergleich zum Vorjahresmodell bedeutet das einen Performancegewinn von etwa 30 Prozent sowohl bei Single-Core, als auch Multi-Core Anwendungen. Gepaart mit den 12/16 GB RAM wird man keine Anwendung finden, die nicht absolut flüssig und schnell spielen bzw. abrufen lässt.
Smartphones
Kamera mit Smartphone: Vivo X100 Pro im Test
Voller Fokus auf die Kamera
Die Kamera ist ganz bestimmt das Kernstück des Vivo X200 Pro. Wobei hier eindeutig die 200 Megapixel Tele-Linse aus dem Triple-Setup heraussticht. Sie ist mit einer Blende von f/2,67 nicht nur ziemlich hell, sondern sie bietet dank des großen Sensors auch genug Platz für die 200 Millionen Pixel. Das sorgt dafür, dass jeder einzelne Bildpunkt ausreichend Licht abbekommt.
Im Vergleich zu anderen High-End Smartphone liegt die optische Vergrößerung "nur" bei 3,7-fach (entspricht 85 mm Brennweite). Allerdings eigent sich genau diese Brennweite hervorragend für Portraits. Und nicht nur das: Makrofotografie bzw. Makro-Tele Aufnahmen gelingen ebenso wundervoll, immerhin kann man dem Objekt der Begierde auf bis zu 12 Zentimter nahe kommen. Somit entfaltet sich in Kombination mit der hohen Brennweite ein Detailreichtum, das Ihresgleichen sucht. Darüber hinaus liefert die 200 MP Auflösung ausreichend Bildpunkte, um problemlos schöne Aufnahmen auch mit 5-fach oder 10-fach Zoom anzufertigen.
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Vivo X200 Pro Galerie
In der Galerie findest du einige Aufnahmen mit dem Vivo X200 Pro in unterschiedlichen Umgebungen und Lichtverhältnissen.
Die Kleinbild- und Ultraweitwinkellinsen sollen auch nicht unerwähnt bleiben. Sie liefern durch die Bank erstklassige Ergebnisse ab: Farben wirken natürlich, Details bleiben auch bei Nacht erhalten und werden nicht durch Postprocessing zu Tode gelättet. Die Auslösezeit ist generell kurz. Lediglich der nicht selbst aufrufbare Nachtmodus geht einem hin und wieder ab - das Smartphone wählt je nach Szene den passenden Modus automatisch.
Wer sich über die Qualität in Räumen in dunkler Umgebung samt künstlichem Licht überzeugen möchte, sollte sich den Hands-On Artikel über das Samsung Galaxy S25 ansehen: Alle Bilder, die ihr dort findet, wurden mit dem X200 Pro gemacht. Hier geht's zum Artikel: Galaxy S25 im Hands-On | A1 Blog.
Für gute Videos ist ebenfalls gesorgt: Das Vivo X200 Pro ermöglicht es mit allen drei Kameras Videos mit 4K und 30 oder 60 Frames/Sekunde aufzunehmen. Die Haupt- und Telekamera schaffen sogar 120 Frames mit 4K. Und die Hauptkamera legt noch etwas drauf und schafft sogar 8K mit 30 Frames/Sekunde. Dazu gibt's DolbyVision (funktioniert nur mit dem h.265 codec). Am besten hat mir persönlich die Tele-Linse bei 120 Frames/Sekunde gefallen - sehr natürlich wirkende Aufnahmen mit guter Stabilisierung.
Europa-Version mit weniger Akku Ausdauer
Gleich vorweg: In der europäischen Version ist ein 5.200 mAh Li-Ionen Akku verbaut. In der chinesischen Version gibt es sogar eine 6.000 mAh Energiequelle. Der Unterschied: Beim asiatischen Modell handelt es sich um eine Silizium-Kohlenstoffbatterie. Als Material für die Anode kommt also Silizium anstelle von Graphit zum Einsatz - was stark verkürzt und griob gesagt mehr Kapazität bringt.
Allerdings hält auch der 5.200 mAh Akku der europäischen Version lange durch. Das mitgelieferte Netzteil lädt den Akku mit 90 Watt - selbst wenn der Akku also leer werden sollte, ist er in Windeseile wieder aufgeladen.
Vivo X200 Pro Test | Fazit
Die Suche nach Mängeln beim Vivo X200 Pro gestaltet sich ähnlich schwierig wie jene nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen. Bis auf das - bedingt durch die vielseitige und hervoragende Kamera - etwas klobige Design gibt es kaum etwas auszusetzen.
Konservative Smartphone-Nutzer, die auf eine gute Kamera nicht verzichten wollen, sind vielleicht mit dem Galaxy S25 Ultra besser beraten. Wen die Extravagenz des X200 Pro allerdings nicht verschreckt, wird durch ein helleres Display, einem flotten Gerät und vor allem durch die bessere Kamera belohnt.
Insoferne gilt also: Vielleicht einmal ein kleines Risiko in Kauf nehmen und auf einen in Europa nicht ganz so weit verbreiteten Hersteller setzen. Es wird sich lohnen. Denn noch so nebenbei: Das Vivo X200 Pro ist derzeit auch günstiger als sein Pendant aus Korea!
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