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Familienalltag auf Social Media: Momfluencer im Fokus

Influencer:innen sind seit Jahren im Trend, besonders Momfluencer. Doch hinter süßen Kinderfotos verbirgt sich oft eine dunkle Seite. Wir enthüllen sie.

„Momfluencer“- ein Begriff, der sich übersetzt aus den Wörtern „Mutter“ und „Influencer“ zusammensetzt. Was machen Momfluencer aber eigentlich? Momfluencer bieten authentische Einblicke in das Familienleben und schaffen dadurch eine starke Vertrauensbasis zu ihren Follower:innen. Sie bewerben gezielt Produkte und Dienstleistungen , die für Eltern und Familien relevant sind, und beeinflussen so die Kaufentscheidungen ihrer Community . Zudem fördern sie den Austausch und die Vernetzung unter Eltern, was zu einem unterstützenden Online-Community-Gefühl beiträgt. Sie sind nicht nur im DACH-Raum, sondern auch international auf dem Vormarsch. So sprechen sie eine breitere Zielgruppe an und erzielen eine größere Reichweite mit Alltagsaktionen und Routinen.
In den Stories dieser Blogger:innen werden aber nicht nur Alltagssituationen mit Kleinkind gezeigt, sondern die eine oder andere gibt auch Tipps und Tricks für den Mama-Alltag weiter. Das geht von Koch-  und Schlaftipps hin zu Produktempfehlungen. Diese Art der Werbung öffnet diversen Unternehmen auch ganz neue Türen zum Erreichen ihrer Zielgruppe .

Mögliche Gefahren für die abgebildeten Kinder

Trotz ihres Erfolgs werden Momfluencer auch kritisch betrachtet. Einige sehen in ihrem perfekt inszenierten Familienleben eine Verzerrung der Realität und fordern mehr Authentizität. Auf der anderen Seite besteht aber auch die Problematik im Zeigen der eigenen Kinder im Netz. So herzig die Sprösslinge auf einen selbst und andere Mütter wirken mögen - gute Intentionen beim Betrachten der Bilder hat nicht jeder. Die erschreckende Wahrheit ist: Harmlose Bilder, die Kinder in Alltagsituationen, wie beispielsweise beim Sandburg bauen zeigen, werden als Screenshots auf illegale pädophile Seiten hochgeladen, wo sie dann unter anderem auf eine im höchsten Maß abstoßende Weise kommentiert werden. Eine Aktion, mit der man gar nicht rechnen möchte.
Ein besorgniserregender Sonderfall sind Momfluencer, die ihre Kinder absichtlich in fragwürdigen Situationen zeigen bzw. sie für eine Aufnahme extra in solche bringen. Dabei stellen sie ihren Nachwuchs in leicht zweideutig zu interpretierenden Lagen dar: Eine zeigt ihre beiden jungen Töchter in einer nachgestellten Entführungssituation, wo die Hände der beiden Kinder hinter dem Rücken gefesselt sind und anstößig mit ihrem Hintern gegen die Türe stoßen. Eine andere gibt ihrer vielleicht gerade einmal dreijährigen Tochter unpassende und anstößige Dinge, wie eine Aubergine, in die Hand oder filmt ihre Tochter dabei, wie sie sich eine große Bratwurst in den Mund schiebt.

Wie können die Rechte der Kinder gewahrt werden?

Über sein eigenes Auftreten im Internet zu bestimmen, ist das Recht eines Jeden – darf man das allerdings auch für andere entscheiden? Hat eine Mutter das Recht, ihr Kind in jeder Situation zu filmen und das dann ins Netz zu stellen?

Mit der Nutzung der sozialen Netzwerke verändern sich auch die Moral und die Ethik. Dass man als User nie alles richtig machen kann ist klar, aber an grundlegenden Schutzinstinkten und mütterlicher Liebe darf es nicht scheitern. Dies ist ein weiteres erschreckendes Beispiel dafür, was Content Creators für Likes und Kommentare tun.

Wie schützt du dich selbst gegen den Einfluss der sozialen Medien? Hier kommen ein paar Tipps:

  • Bewusstseinsbildung: sei dir bewusst, dass die sozialen Medien eine starke Wirkung auf dich haben und dass die Inhalte, die du konsumierst von anderen nicht unbedingt immer die strahlende Realität sind.

  • Entfolgen: Fühle in dich hinein, wenn du Inhalte von gewissen Accounts konsumierst. Fühlst du dich gestresst und vergleichst du dich viel, ist es ratsam, dem Account zu entfolgen.

  • Like-Zahlen verbergen: Instagram bietet mittlerweile die Möglichkeit, die Anzahl der Likes bei den eigenen Posts zu verbergen. Somit sehen es andere  und du selbst auch nicht, wenn du durch deinen eigenen Feed durchscrollst. So lässt du dich weniger von den Likes stressen oder beeinflussen.

  • Time-Blocking: Scrolle nicht stundenlang passiv auf den sozialen Medien herum. Stell dir einen Wecker oder mach dir Zeitpläne, wann du wie lange auf einer Plattform sein möchtest.

  • Offline-Hobbys: Baue Offline-Aktivitäten in deine Routine mit ein, wie Laufen, mit Freund:innen treffen oder Lesen, um dich regelmäßig auch selbst zu erinnern, dass die sozialen Medien nicht das reale Leben sind.

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