• Smartphones

Falten verwalten: Das Galaxy Z Fold6 im Test

Ganz klar: Das Samsung Galaxy Z Fold6 wird Stück für Stück immer besser und setzt sozusagen den Standard für große Foldables. Etwas mehr Mut in der neuesten Iteration hätte allerdings glücklicher gemacht.

Wer sich für ein Samsung Galaxy Z Fold6 entscheidet, kann guten Gewissens von sich behaupten eines der besten Foldables am Markt zu besitzen. Allerdings sind die Unterschiede zum Vorjahr nicht gerade groß. In der neuesten Iteration gibt es zwar einen besseren Bildschirm, ein überarbeitetes Desi und einen sträkeren Prozessor. Auf richtig große Änderungen müssen wir warten.

Galaxy Z Fold6 Test | Das wichtigste in Kürze

​​​​​​​Ein Tablet in Smartphonegröße: In etwa so lässt sich das Galaxy Z Fold6 wohl am besten beschreiben. Sowohl das äußere, als auch das große Innendisplay sind nun heller und somit klarer als bisher. Neu ist die IP 48 Zertifizierung, die das Fold6 nun mit Brief & Siegel immun gegen Staub macht. Natürlich wurde auch die Rechenleistung erhöht, bei der Kamera gibt es leider schon das zweite Jahr in Folge keine Änderungen.

Galaxy Z Fold6 Test | Falten mit Kanten

Das Galaxy Z Fold6 bewegt sich unübersehbar in dieselbe Richtung wie das Galaxy S24 Ultra. Damit meine ich das Verschwinden von Rundungen, es setzt wie sein Galaxy S Pendant auf Ecken und Kanten. Dieses Smartphone steht durch und durch für Business und Produktivität.

​​​​​​​Dazu passt auch, dass die Qualität stimmt. Das Smartphone wirkt jeder Situation gewachsen, es ist obwohl faltbar in keinster Weise klapprig oder filigran. Das Scharnier lässt sich mit einem sehr angenehmen Widerstand in aufklappen und rastet stufenlos in jeder beliebeigen Position ein. Im zugeklappten Zustand ist es im Gegensatz zu den ersten Fold-Generationen tatsächlich komplett zu - also flach und ohne Spalt.
-|-
Trotz gleich großem Innendisplay und um einen Tick größeren Außendisplay ist das Z Fold6 das von den Abmessungen her kleinste galaxy Z Fold Modell bisher. Außerdem ist es mit 239 Gramm nur noch unmerklich schwerer als das Galaxy S24 Ultra. Eine in jeder Hinsicht erfreuliche Entwicklung, auch wenn es im zugeklappten Zustand immer noch nicht wie ein normales Smartphone wirkt.

​​​​​​​Die erfreulichste Neuerung ist auf jeden Fall die IP 48 Zertifizierung. Damit ist zwar noch nicht vollständig vor Staub geschützt (dann wäre es IP 6X). Immerhin ist es aber vor "kornförmigen Fremdkörpern" bis größer gleich 1 mm geschützt. Körniger Sand am Meer sollte also nicht eindringen können, feiner Sand aus der Sandkiste oder Staub in der Werkstatt schon.

​​​​​​​Im zusammengeklappten Zustand schließt das Z Fold6 vollkommen lückenlos. Es liegt auch recht gut in der Hand. Wiewohl sich ein normales Smartphone doch besser anfühlt, schließlich ist das Fold6 mit einem Seitenverhältnis von 22:9 ungewöhnlich schmal. Tippen auf dem Außendisplay wird mit großen Händen entsprechend umständlich und erzeugt fast gezwungenermaßen Tippfehler. Allerdings ist das vermutlich Gewöhnungssache.

Galaxy Z Fold6 Test | Doppelt gemoppelt

Beim Display gibt es ein paar erfreuliche Neuerungen. Einerseits ist das Außendisplay nun etwas breiter. Im Vergleich zu konventionellen Smartphones ist es zwar immer noch schmal. Tippen im senkrechten Modus wird dadurch auf der schmalen Tastatur zur Harausforderung. Jedoch ist das definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.

​​​​​​​Der zweite Pluspunkt ist die Helligkeit: Beide Displays unterstützen jetzt bis zu max. 2.600 nits. Gerade jetzt im Sommer ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil. 120 Hz mit adaptiver Bildwiederholfrequenz und HDR10+ Support sind natürlich auch mit an Bord.​​​​​​​

Samsung Galaxy Z Flip6 / Z Fold6

Die Falz in der Mitte ist weiterhin recht deutlich sichtbar. In den meisten Fällen allerdings nicht störend, vor allem beim Spielen oder bei Videocontent merkt man davon gar ichts. Auch bei hellen Hintergründen hält sich die Deutlichkeit in Grenzen, einzig bei dunklem Background oder bei schräger Betrachtung des Displays fällt sie etwas ins Gewicht.

​​​​​​​Generell merkt man schon, weshalb so viele Hersteller ihre Bildschirme von Samsung fertigen lassen. Die Klarheit, Helligkeit und Farbenpracht sind Top-Notch und liegen genau dort, wo man es von einem High-End Smartphone erwartet.

Galaxy Z Fold6 Test | Ausstattung

​​​​​​​Es ist selbstverständlich, dass im Galaxy Z Fold6 der aktuell schnellste Android SoC namens Snapdragon 8 Gen 3 werkt. Der bringt durch die Bak eine sehr gute Performance. Nur bei sehr aufwendigen Spielen bzw. Benchmark Tests merkt man mit der Zeit Frame und Performance Einbußen.  Nicht ungewöhnlich, schließlich gibt es in einem Smartphone wenig Platz für Kühlung. Andererseits ist die Performance auch auf längere Zeit besser als beim Vorgänger, da Samsung das Kühlsystem generalüberholt hat.
Wie bei der Samsung Oberklasse mittlerweile üblich sind auch auf der Galaxy Z Fold6 Reihe alle bisher bekannten Galaxy AI Features mit an Bord. Zudem gibt es eine Update Garantie für 7 Jahre - wenn alles gut geht, sollte also sogar noch Android 21 auf dem Galaxy Z Fold6 laufen.​​​​​​
  • Smartphones

Galaxy AI: Die neuen KI Features am Galaxy S24

  • Smartphones

One UI 6.1: Künstliche Intelligenz für Samsung Smartphones

Als Betriebssystem läuft One UI 6.1.1  mit Android 14 am Smartphone. Der zusätzliche Versionssprung auf 6.1.1 zeigt übrigens nur an, dass es sich um eine speziell für die Samsung Foldables entwicklete Version handelt. Die Features an sich sind mit jenen auf den übrigen Samsung Modellen ident.

Es gibt aber Features, die auf einem Fold grundsätzlich besser als auf einem konventionellen Smartphone gehen. Da wäre zum Beispiel das Sketch-to-Image Feature in der Notes-App bzw. der Galerie. Aus einer einfachen Skizze wird dann via KI ein vollwertiges Bild. Außerdem wird Schrift nun besser erkannt als je zuvor, gekritzelte Notizen können via AI also in schön gegliederte Sätze umgewandelt werden.​​​​​​​
-|-
Praktisch sind Features wie die Home-Screen Spiegelung, die das Außendisplay mit dem Innendisplay spiegelt. Außerdem funktioniert der Split-Screen am Fold generell besser als auf jedem anderen Samsung Smartphone.

​​​​​​​Hie und da gibt es auch kleinere Dinge, die für mich in der alltäglichen Verwendung etwas nervig sind. So kann zum Beispiel nicht eingestellt werden, dass die Bildschirmdrehung am kleinen Außendisplay gesperrt bleibt, während sie am Innendisplay erlaubt wird. Es geht nur alles oder nichts. Allerdings ist davon auszugehen, dass mit One UI 7 Kleinigkeiten wie diese behoben werden.

Galaxy Z Fold6 Test | Nichts Neues bei der Kamera

Alle guten Dinge sind 3. Am Kamera-Setup und dessen Ausstattung hat sich in den letzten drei Generationen nämlich nichts geändert. Fold4 Besitzer:innen haben also keinen Grund, nur wegen der Kamera aufs aktuelle Modell umzusteigen.

​​​​​​​Nach wie vor gibt es also die 50 Megapixel Hauptkamera inkl. OIS, die 10 Megapixel 3-fach Tele Linse (bereits vom Galaxy S24, S23 und S22 bekannt) und die 12 Megapixel-Kamera für Ultraweitwinkelaufnahmen ohne Autofokus. Gleiches gilt für die Selfie-Front: Am Außendisplay gibt es die 10 Megapixel Punch-Hole kamera und am Innendisplay die verschleierte 4 MP Selfie-Cam.
Das Kamera-Setup mit den vielen unterschiedlichen Brennweiten bringt natürlich viele Freiheiten. Der Formfaktor vom Fold6 bringt grundsätzlich Eigenheiten, die es auf normalen Smartphones nicht gibt. So kann zum Beispiel das Sucherbild gleichzeitig auch am Außendisplay angezeigt werden, um dem Motiv (vermutlich ist es vor allem für Portraits gedacht) gleich eine Vorschau auf die Aufnahme zu geben. Oder man lässt das Handy halb aufgeklappt und lässt sich die Bedienelemente in der anderen Bildschirmhälfte anzeigen. Das ist vor allem im Pro-Modus sehr angenehm und bedienerfreundlich.
-|-
Die Aufnahmen an sich ordne ich generell als solide ein - auf einem ähnlichen Niveau wie am Galaxy S24. Einen richtigen Kamera-Könner wie das Galaxy S24 Ultra oder das Xiaomi 14 Ultra bekommt man allerdings nicht.

Galaxy Z Fold6 Test | Akku

​​​​​​​Während es am Galaxy Z Flip6 ein recht deutliches Akku-Update gibt, gehen wir beim Z Fold6 leider leer aus. Die Kapazität mit 4.500 mAh ist angesichts des großen Innendisplays schon etwas knapp. Dazu kommt, dass es bei Samsung nach wie vor leider kein echtes Fast Charging gibt - 25 Watt sind das Maß aller Dinge. In der Regel wird man ganz gut über die Runden kommen. Eng wird es dann, wenn man das großzügige Innendisplay exzessiv nutzt.

Galaxy Z Fold6 Test | Fazit

Das Galaxy Z Fold6 ist ohne Zweifel eines der besten Foldables auf dem Markt. Allerdings ist das auch gar nicht so schwer angesichts im Vergleich zu konventionellen Smartphones eher verhaltener Konkurrenz. Genau das ist wohl auch der Grund weshalb Samsung sich nicht übermäßig ins Zeug gelegt hat was Neuerungen betrifft: Die Kamera zum Beispiel ist für sich genommen bestimmt nicht schlecht. Andererseits ist sie schon 3 Jahre alt. Wenn man dazu bedenkt, dass es sich beim Fold6 nicht gerade um ein günstiges Smartphone handelt, stimmt das schon etwas traurig.

Keinesfalls soll man aber auch verschweigen, was Samsung gut macht: Das neue IP 48 Rating ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Das Display, die Qualität und der Formfaktor werden auch immer besser. Und die AI-Features samt dem 7-jährigen Softwaresupport sollte man auch nicht außer Acht lassen.

​​​​​​​Der Clou ist: Das Fold6 ist bestimmt ein tolles Foldable und kann jedem Neueinsteiger in die Welt der Foldables uneingeschränkt empfohlen werden. Nur im Vergleich zu den letzten zwei Jahren hat sich einfach zu wenig getan. Hoffen wir, dass sich das mit der nächsten Generation ändert!
  • Smartphones

Kantiger Siegertyp: Das Samsung Galaxy S24 Ultra im Test

  • Smartphones

Kamera King: Das Xiaomi 14 Ultra im Test

  • Smartphones

Kamera mit Smartphone: Vivo X100 Pro im Test

Die technischen Daten im Überblick

 

 

 

 

Samsung Galaxy Z Fold6 - technische Daten

​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​
​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​
​​​​​​​
Dimensionen aufgeklappt: 153.5 x 132.6 x 5.6 mm | zugeklappt: 153.5 x 68.1 x 12.1 mm | 239 Gramm
Display 7,6 Zoll LTPO AMOLED, 1.856 x 2.160 Pixel = 374 ppi | Bildwiederholrate: adaptiv bis 120 Hz | HDR10+ | max. 2.600 nits
Sekundäres Display 6,3 Zoll LTPO AMOLED, 968 x 2.376 Pixel = 410 ppi | Bildwiederholrate: adaptiv bis 120 Hz | HDR10+ | max. 2.600 nits
Display-Gehäuse Verhältnis 91 Prozent (Innendisplay)
Hauptkamera 50 MP, ƒ/1,6-4,0 | PDAF, Laser-AF | OIS | Sensorgröße: 1 Zoll | Pixelgröße 1,6µm | Brennweite 23 mm (Kleinbild) | Video: 8K@24/30, 4K@24/30/60/120
Sekundärkamera 50 MP, ƒ/1,8 | Brennweite: 23 mm (Kleinbild) | OIS | Dual Pixel PDAF
Dritte Kamera 10 MP, ƒ/2,4 | Brennweite: 66 mm (= 3-fach optisch) | OIS | PDAF
Vierte Kamera 12 MP, ƒ/2,2 | Brennweite: 12 mm (Ultraweitwinkel)
Frontkamera

10 MP, ƒ/2,2 | 4 MP, ƒ/1,8 (ins Innendisplay integriert)

CPU Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 (4 nm) | 8-core (1x3.39GHz Cortex-X4 & 3x3.1GHz Cortex-A720 & 2x2.9GHz Cortex-A720 & 2x2.2GHz Cortex-A520)
GPU Adreno 750
RAM 12 GB
Speicher 256/512/1024 GB - nicht erweiterbar
Akku 4.400 mAh, 25 Watt Fast Charging, 15 Watt Wireless
Konnektivität Bluetooth 5.3 | Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6e/7, dual-band, Wi-Fi Direct, hotspot
5G ja
Zertifizierung IP 48 Staub-und Wasserschutz
Biometrie kapazitiver Fingerabdrucksensor im seitlichen Power Button

 

Form

Öffentliche Seitenkommentare und Antworten