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Kamera King: Das Xiaomi 14 Ultra im Test

Xiaomi ist die neue Benchmark: Das 14 Ultra fährt mit variabler Blende, 1 Zoll Sensor und Periskop-Zoom schwere Kamera-Geschütze auf.

Wer braucht noch eine dezidierte Kamera, also eine Kompaktkamera oder eine DSLR? Das Xiaomi 14 Ultra beantwortet im Test diese zentrale Smartphone-Frage eindeutig mit "Niemand". Es deckt dank vielseitigem Triple-Setup fast alle Situationen ab, kommt mit variabler Blende samt Periskop-Zoom und bringt sogar KI-Fähigkeiten mit. Was will man mehr? - Im Test alles rund um den neuen Kamera König.

Xiaomi 14 Ultra Test | Das wichtigste in Kürze

​​​​​​​Natürlich kann das Xiaomi 14 Ultra viel mehr als nur Kamera. Es ist bestückt mit dem aktuell schnellsten Android SoC ( Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3), einem extrem hellen OLED-Display, IP-68 Zertifizierung und einem starken 5.000 mAh Akku inklusive 90 Watt FastCharging. Ein All-in-One Paket also, das allerdings auch auf einen recht stolzen Preis kommt. Im Vergleich zu den anderen Premium-Kamera Smartphones Samsung Galaxy S24 Ultra, iPhone 15 Pro und Vivo X100 Pro ist es jenes Modell, das am meisten kostet.

Xiaomi 14 Ultra Test | Die Kamera im Smartphone-Look

Das Xiaomi 14 Ultra setzt ein klares Statement - schließlich ist der Kamera-Bump auf der Rückseite unübersehbar und zeugt davon, wo der Fokus beim aktuellen Flaggschiff von Xiaomi liegt. Der Bump ist tatsächlich riesig, vor allem im direkten Vergleich mit dem iPhone 15 Pro oder dem Samsung Galaxy S24 Ultra. Er ragt an der höchsten Stelle beinahe 5 Milimeter aus dem Gehäuse heraus. In vielerlei Hinsicht sieht es dem Vivo X100 Pro ähnlich. Allerdings mit einigen Vorteilen:
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  • Es ist besser ausbalanciert. Beim X100 Pro hat man ständig das Gefühl es würde einem aus der Hand rutschen. Beim Xiaomi 14 Ultra ist das nicht der Fall.
  • ​​​​​​​Die Materialien: Die Rückseite besteht aus syntethischem Leder. Das mag optisch mitunter nicht jedermanns Sache sein. Dafür gibt es aber keinerlei Tapser und es macht das Smartphone griffiger.
  • Power Button: Der Button hat einen sehr angenehmen Druckpunkt und ist zusätzlich geriffelt - dadurch lässt er sich sehr leicht ertasten.
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Im Lieferumfang ist übrigens eine Schützhülle dabei - die sollte man unbedingt applizieren. Der Alurahmen ist zur Rückseite hin nämlich abgeschrägt. Das erzeugt ein etwas ungewöhnliches Gefühl in der Hand. Mit der Hülle ist das kein Problem mehr. Das Smartphone ist zudem IP68 zertifiziert, Wasser und Staub können ihm also nur wenig anhaben.

​​​​​​​Insgesamt macht das Xiaomi 14 Ultra einen extrem hochwertigen Einruck. So soll es auch sein, schließlich ist es nicht gerade der günstigste Vertreter seiner Art. In so mancher Hinsicht ähnelt es mehr einer Kompaktkamera als einem Smartphone. Komplett in diese Richtung geht es vor allem dann, wenn man sich für das Xiaomi 14 Ultra Photography Kit entscheidet. Mehr Infos dazu gibt es in diesem Artikel.

Xiaomi 14 Ultra Test | 68 Milliarden Farben

​​​​​​​Das Display ist mindestens ebenso Premium wie die Kamera. Das 14 Ultra bietet ein 6,73 Zoll OLED Display mit 1.440 x 3.200 Pixel inklusive 12 bit Farben (also 68 Milliarden Farben) und adaptiver 120 Hz Bildwiederholrate. Die maximale Helligkeit wird vom Hersteller mit max. 3.000 nits angegeben - somit sollte es eigentlich keine Situation geben, bei der man sich schwer tut Inhalte vom Display abzulesen.

Sämtlicher Content auf dem Display wirkt satt, hell, natürlich und klar. Das Panel verfügt außerdem über HDR10+ und Dolby Vision Support - somit wirken entsprechende Inhalte auf YouTube oder Netflix extrem kontrastreich und farbenfroh.

​​​​​​​Am besten gefällt mir eigentlich die Position des Fingerabdrucksensors. Der liegt genau richtig platziert im unteren Viertel des Bildschirms. Zudem ist er extrem schnell und akkurat. Wirklich gut gelungen.​​​​​​​
Einer der wenigen KI gestützten Features am Xiaomi 14 Ultra betrifft die Widergabequalität von Content am Display - zusammengefasst unter AI-Bilder-Engine. Hier lässt sich einstellen, dass die Qualität von abgespielten Videos via KI verbessert werden soll bzw. Aufnahmen via KI optimiert werden sollen. In der Praxis habe ich allerdings wenig davon mitbekommen - das kein ein gutes, aber auch ein schlechtes Zeichen sein...

Xiaomi 14 Ultra Test | Top Notch Aussattung

​​​​​​​Die pure Leistung des Xiaomi 14 Ultra steht jener anderer Flaggschiffe um nichts nach. Es landet auf etwa derselben Stufe wie das Galaxy S24 Ultra oder das Vivo X100 Pro. Kein Wunder: Der Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 ist schließlich der derzeit mit dem Mediatek Dimensity 9300 schnellste Android SoC.

​​​​​​​Besonders gut gefällt mir die Performance unter Dauerlast: Beim 20 minütigen 3D Mark Stress Test bleibt die Leistung nämlich weitgehend stabil. Das Smartphone wird zwar ziemlich warm, die Performance scheint das aber kaum zu beeinträchtigen.

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Für besonders gut gelungen am Xiaomi 14 Ultra halte ich die Taptic Engine. Das ist jene Smartphone Komponente, die für haptisches Feedback beim Tippen zuständig ist. Der Eindruck ist bestimmt subjektiv, aber ich halte das Vibrierverhalten am Xiaomi 14 Ultra für eines der besten am Markt - auf jeden Fall en par mit dem aktuellen Spitzenreiter iPhone 15 Pro. Die Vibrationen entfallen sehr nuanciert und fühlen sich einfach genau richtig an. Es ist ein echter Genuß, am Xiaomi 14 Ultra etwas zu schreiben.

​​​​​​​Als Betriebssystem kommt Android 14 gepaart mit Xiaomis Benutzeroberfläche HyperOS zum Einsatz. Der Hersteller verspricht ganz 4 Jahre Softwaresupport, bis 2028 sollte man also gewappnet sein. KI-Features in einem ähnliches Ausmaß wie bei Samsung sucht man vergeblich - laut Xiaomi sind sie aktuell noch im Beta Stadium. Man kann aber davon ausgehen, dass sie sobald fertig ihren Weg auf das aktuelle Flaggschiff finden werden.

Xiaomi 14 UItra Test | Die beste Kamera am Markt?

​​​​​​​Auf der Suche nach einem Smartphone mit einer exzellenten Kamera muss man nicht immer auf Samsung oder Apple schielen. Schon Vivo hat mit dem X100 Pro gezeigt, wie gut andere Hersteller mittlerweile sind. Xiaomi mit dem 14 Ultra ist hier keine Ausnahme.

Das beginnt schon bei der Sensorvielfalt, die wir auf dem Telefon finden. Die vier Kameras - alle mit 50 MP Sensor und bis auf die Ultraweitwinkellinse mit optischem Bildstabilisator ausgestattet - decken so gut wie alle Bedürfnisse ab. Die Hauptkamera bietet eine variable Blende zwischen ƒ/1,6-4,0 inklusive riesigem 1 Zoll Sensor. In der Praxis bedeutet das bei offener Blende eindrucksvolle Bokeh-Effekte und Unschärfeverläufe. Außerdem sammelt ein so großer Sensor samt offener Blende extrem viel Licht - bei Nacht werden die Aufnahmen entsprechend gut.
f/4.0
f/1.6
Wer näher ans Motiv heran will, bedient sich der beiden exzellenten Tele-Linsen. Die gibt es einmal mit 50 MP bei ƒ/1,8 und 75 Milimeter Brennweite (= 3,2-fach optisch) und 50 MP bei ƒ/2,5 und 120 Millimeter Brennweite (= 5-fach optisch). Gleich bei den Daten fällt einem ein entscheidender Punkt auf: Die Blende ist viel offener als jene beim Galaxy S24 Ultra oder iPhone 15 Pro. Eine offene Blende sorgt in der Regel für mehr Licht und schönere Verläufe - insofern sollten Aufnahmen mit dem Tele also bei schlechten Bedinungen nicht im selben Ausmaß abfallen wie bei den anderen beiden genannten Modellen.

​​​​​​​Die Ultraweitwinkellinse mit 50 MP bei ƒ/1,8 und 12 Millimeter Brennweite (= 0,6-fach Zoom) dürfte ebenso für Freude sorgen. Sie ist mit einem Autofokus ausgestattet und erlaubt daher Super-Makro Aufnahmen. Gerade deswegen ist auch hier die offene Blende sehr willkommen: Makros bedürfen in der Regel eher kurze Auslösezeiten, da man oft sich schnelle bewegende Objekte wie Insekten einfangen möchte. Mit einer offenen Blende und großem Sensor ist man hier also klar im Vorteil.
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Galerie Xiaomi 14 Ultra
Am beeindruckensten am Xiaomi 14 Ultra ist für meinen Geschmack die 5-fach Tele Linse. Damit lassen sich extrem schöne Tele-Makro Aufnahmen schießen, wie hier die Schnauze meines Hasens. Der Detailgrad ist sehr hoch, die Auslösezeit dank recht offener Blende kurz.
Kleinbild

Aber auch Aufnahmen mit der Hauptlinse überzeugen durch hohen Detailgrad.

Kleinbild
Selbst viele Wechsel zwischen Licht und Schatten beeinflussen die Dynamik kaum - die Baumrinden sind hier bei jedem Baum sehr gut erkennbar. Diese Details würden bei einem schlechten Sensor schlicht untergehen.
Kleinbild Nacht

Auch bei Nacht erzielt man gute Ergebnisse. Diese Aufnahme ist trotz Dunkelheit klar, scharf und wirkt natürlich.

Ultraweitwinkel

Für die UWW Linse gilt dasselbe - durchwegs tolle Ergebniss auch bei Dunkelheit.

5-fach Tele

Und auch die 5-fach Tele kann sich bei Nacht sehen lassen.

Kleinbild

Auch weniger gut angeleuchtete Objekte werden herovrragend abgebildet.

Makro

Hier war es sehr dunkel - lediglich die Straßenbeleuchtung warf etwas Licht auf dieses Blatt. Auch unter solch schlechten Bedingungen zaubert das Xiaomi 14 Ultra sehr gute Bilder.

Tele

Mit dem Tele lassen sich sehr schöne Unschärfe-Verläufe machen. Der Autofokus ist dabei in den meisten Fällen zielsicher und schnell.

Makro

Es macht einfach sehr viel Spaß, die Makro Funktion zu nutzen.

Ultraweitwinkel

Das Galaxy S22 Ultra ist: Kantig wie ein Note. Das ist durchaus gewollt: Immerhin verkörperte die Note-Reihe immer das allerbeste aus dem Hause Samsung. Und genau das bekommt man jetzt mit dem Galaxy S22 Ultra.

In der Praxis erfüllen sich alle Erwartungen, die anhand des Spec-Sheets geweckt wurden. Über sämltiche Linsen hinweg bestechen die Aufnahmen durch ihre Klarheit, Natürlichkeit, hohen Dynamikumfang und die gute Schärfe. Die Kamera reagiert in Sachen Auslöseverzögerung sehr schnell. Die App an sich ist intuitiv zu bedienen, allerdings könnte der ein oder andere aufgrund der vielen Einstellungsmöglichkeiten schnell überfordert werden. Die Beispielbilder habe ich übrigens alle im Automatik-Modus geschossen.

Die Blende der Hauptkamera kann nur im Pro-Modus stufenlos geändert werden. Im normalen Fotomodus stehen einem nur 4 fixe Stufen zur Verfügung (die in der Regel vollkommen ausreichen).  Selbstverständlich kann die Wahl der Blende auch der Automatik übergeben werden - in den meisten Fällen entscheidet die sich auch für den korrekten Wert. Zwischen den Kameras wird einfach via Quick Toggle gewechselt, für die Einstellung der Blende muss via Swipe von oben nach unten das Menü aufgerufen werden. Dort findet man dann auch alle Settings für die Szenenerkennung, SuperMakro, das Bildformat und so weiter.​​​​​​​

Xiaomi 14 Ultra Test | Die beste Wahl für Videos

Das Xiaomi 14 Ultra bringt Video auf ein neues Level. Alle Kameras können 4K mit bis zu 60 Frames/Sekunde aufnehmen - dazu auch noch mit 24 oder 30 fps. zusätzlich schaffen sie sogar 8K mit 24/30 Frames und die Hauptkamera erlaubt sogar 4K @120 Frames. Nur in diesem Modus gibt es keine optische Stabilisierung, ansonsten arbeitet sie extrem akkurat und sorgt für sehr weiche Aufnahmen.​​​​​​​
Richtig gut wird es aber erst, wenn man während der Aufnahmen auf die unterschiedlichen Brennweiten wechselt. Sie sind beinahe perfekt aufeinander abgestimmt, als Zuseher merkt man den Wechsel also kaum. Nicht nur für Social Media kann man somit Filme, Shorts und Clips drehen, die ihresgleichen suchen.

Xiaomi 14 Ultra Test | Akku

​​​​​​​All diese tollen Dinge benötigen viel Energie - vor allem Aufnahmen in 8K lassen den Akku schnell leer laufen. Das ist allerdings insofern nicht schlimm, als das Xiaomi 14 Ultra FastCharging mit 90 Watt (80 Watt drahtlos) beherrscht. So ist der Akku im Nu wieder aufgeladen. Praktischerweise liegt das entsprechende Netzteil gleich dem Lieferumfang bei!

Xiaomi 14 Ultra Test | Fazit

Das Xiaomi 14 Ultra beweist neben all den schönen Dingen, die man mit ihm machen kann vor allem eines: Qualität hat ihren Preis. Das ist gleichzeitg das größte Manko am ansonsten tadellosen Smartphone. Es kostet mehr als die meisten Samsung Galaxy S24 Ultra bzw. iPhone 15 Pro Versionen. Den durchschnittlichen Smartphone-Kunden wird das vermutlich abschrecken. Wer allerdings nach einem Modell mit der vielseitigesten (und wahrscheinlich besten) Smartphone Kamera am Markt sucht, sollte sich das Xiaomi 14 Ultra trotzdem näher ansehen.

​​​​​​​Die Qualität der Kamera ist nämlich tatsächlich einzigartig. Bei kaum einem anderen Smartphone kann man so mühelos großartige Aufnahmen anfertigen. Kombiniert mit dem Xiaomi 14 Ultra Photography Kit kann man seine DSLR getrost zu Hause lassen!
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Xiaomi 14 Ultra - technische Daten

 

 

 

Xiaomi 14 Ultra - technische Daten

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Dimensionen 161.4 x 75.3 x 9.2 mm | 219,8 Gramm
Display 6.73 Zoll LTPO AMOLED, 1.440 x 3.200 Pixel = 522 ppi | Bildwiederholrate: adaptiv bis 120 Hz | HDR10+ | max. 3.000 nits
Sekundäres Display -
Display-Gehäuse Verhältnis 89,6 Prozent
Hauptkamera 50 MP, ƒ/1,6-4,0 | PDAF, Laser-AF | OIS | Sensorgröße: 1 Zoll | Pixelgröße 1,6µm | Brennweite 23 mm (Kleinbild) | Video: 8K@24/30, 4K@24/30/60/120
Sekundärkamera 50 MP, ƒ/1,8 | Brennweite: 75 mm (= 3,2-fach optisch) | OIS | Dual Pixel PDAF
Dritte Kamera 50 MP, ƒ/2,5 | Brennweite: 120 mm (= 5-fach optisch (Periskop)) | OIS | Dual Pixel PDAF
Vierte Kamera 50 MP, ƒ/1,8 | Brennweite: 12 mm (Ultraweitwinkel) | Dual Pixel PDAF
Frontkamera 32 MP, ƒ/2,0
CPU Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 (4 nm) | Octa-core (1x3.3 GHz Cortex-X4 & 3x3.2 GHz Cortex-A720 & 2x3.0 GHz Cortex-A720 & 2x2.3 GHz Cortex-A520)
GPU Adreno 750
RAM 12/16 GB
Speicher 256/512/1024 GB - nicht erweiterbar
Akku 5.000 mAh, 90 Watt Fast Charging, 80 Watt Wireless
Konnektivität Bluetooth 5.4 | Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6e/7, dual-band, Wi-Fi Direct, hotspot
5G ja
Zertifizierung IP 68 Wasser- und Staubschutz
Biometrie optischer In-Display Fingerabdrucksensor

 

Form

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Page Comments

Liebes A1 Team, Das Slidebild welches die Blendenöffnung darstellen soll ist vertauscht. f 1.6 sollte einen verschwommeneren Hintergrund haben als f 4.0 Auch wenn der Bokeh-Effekt hier digital errechnet wird und es kein echtes Bokeh ist. LG Moritz
Lieber Moritz, du hast natürlich vollkommen recht - ich werde das gleich korrigieren! Vielen Dank und liebe Grüße, Wolfgang