Samsung Galaxy S24 Test | Das wichtigste in Kürze

​​​​​​​Für den Test habe ich vorwiegend das Samsung Galaxy S24+ genutzt - bis auf die Größe und die Displayauflösung gibt es keine Unterschiede. Beide Modelle wirken moderner und kompakter als zuvor, beim Design hat man sich ganz offenkundig an Apple bedient. Die wahren Neuerungen stecken dank der künstlichen Intelligenz allerdings unter der Haube.

Samsung Galaxy S24 Test | Apple trifft Samsung

Beim Menschen hat es bis zum aufrechten Gang Millionen Jahre gedauert. Bei der Galaxy S-Reihe ist über die Generationen ebenfalls ein Wandel passiert: Weg vom abgerundeten Rahmen hin zu klaren Kanten. Das Ergebnis ist eindeutig: Noch kein anderes Samsung Smartphone sah dem iPhone so ähnlich. Der Industrial Look ist nun also auch beim Galaxy S24 angekommen.​​​​​​​​​​​​​​

Das macht aus dem Galaxy S24 einen richtigen Handschmeichler. Es hat schon einen Grund, weshalb sich gerade der Design-Primus Apple für dieses Aussehen entschieden hat. Samsung verzichtet glücklicherweise auf der Rückseite nicht auf die gewohnte Kameraanordnung - so weiß man zumindest beim Betrachten ebendieser, dass man es mit einem Samsung Galaxy Smartphone zu tun hat.

​​​​​​​Das Galaxy S24 wirkt angenehm kompakt. Jeder Punkt am Bildschirm ist ohne weiteres mit nur einer Hand erreichbar. Ich würde sagen es handelt sich um die ideale Größe für die meisten User. Dagegen ist das Galaxy S24+ natürlich deutlich größer, allerdings bekommt man dafür auch mehr Akku und das größere Display. Im Zweifelsfall tendiere ich persönlich lieber zu den kompakteren Geräten und das Galaxy S24 trifft hier für mich genau in die goldene Mitte.

​​​​​​​Die Verarbeitung ist wie gewohnt tadellos. Sämtliche Buttons sind einwandfrei in den Rahmen integriert und selbst beim großen Galaxy S24+ gut erreichbar. Als Materialien kommen Gorilla Glas Victus 2 und Aluminum zum Einsatz. Laut Samsung stammt ein großer Teil dieser und jener im Gehäuse verbauten Materialien aus nachhaltiger Quelle. Es ist nach wie vor IP 68 zertifiziert und somit resistent gegen Wasser- und Staubeintritt.

Samsung Galaxy S24 Test | Das Display ist vor allem eines. Besser.

Es klint nach Übertreibung, aber das Display ist was die Hardware betrifft unbestritten der Glanzpunkt am Galaxy S24/S24+ Lineup. Es ist nicht nur außerordentlich scharf, kontrastreich und farbenfroh. Es ist diesmal vor allem auch hell: Die beiden Smartphones schaffen maximal 2.600 nits. Das sind rund 1.000 nits mehr als zuvor. Und das merkt man: Selbst Reflexionen von direktem Sonnenlicht sind kein Thema mehr.

Zusätzlich wurde die (symetrische) Einfassung eine Spur schmäler und das Punch Hole für die Selfie-Kamera kleiner. Beim Galaxy S24+ kann die Auflösung außerdem auf QUD, also 3.120 x 1.440 Pixel gestellt werden. Im alltäglichen Gebrauch macht das beim Surfen und Spielen keinen Unterschied. Einzig beim Betrachten von hochauflösenden Content wie den eigenen in 8K gedrehten Videos merkt man etwas davon.

​​​​​​​Von Samsung gewohnte Features wie dem im Display integrierten 3D Ultraschall Fingerabdrucksensor oder das Always On Display gibt es natürlich nach wie vor. Das besondere an Letzterm ist nun, dass es deutlich weniger Akku benötigt. Das Galaxy S24/S24+ hat nun ein LTPO2 Panel. Die Bildwiederholrate schwankt nun also dynamisch zwischen 1 und 120 Hz - somit wird bei statischem Content wie Always On weniger Energie verbraucht.

Samsung Galaxy S24 Test | Ausstattung

Die Galaxy S23 Serie hatte etwas, das das aktuelle Lineup nicht hat: Jedes Modell bekammt mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 denselben SoC (System on a Chip). Beim Galaxy S24 geht Samsung wieder jenen Weg, den sie bereits beim Galaxy S22 und davor gingen: Den Chip von Qualcomm gibt es nur beim S24 Ultra Modell, das Galaxy S24/S24+ bekommen den hauseigenen Exynos 2400.

Bemerkt man etwas davon in der Praxis? - Die Antwort ist ein klares Nein. Am Smartphone rennt alles wunderbar flüssig - egal ob Browsing, Videodreh, Bildbearbeitung oder Spiele. Bei letzterem wird es relativ warm. Das tut der hohen Framerate bei den meisten Titeln aber keinen Abbruch.

​​​​​​​Anders verhält es sich bei Benchmarktests: Im Langzeittest Wild Life Stress Test von 3DMark gibt es nach mehreren Durchläufen einen signifikanten Rückgang. Allerdings sinkt die Framerate nie unter 25, somit bleibt fürs Auge alles flüssig. Übrigens gibt es bei der Spitzenperformance keinerlei Unterschiede zwischen dem Galaxy S24 und dem Galaxy S24+. Nur bei der Langzeitperformance steigt das Galaxy S24+ etwas besser aus. Hier sorgt das größere Gehäuse anscheinend für eine bessere Kühlung und damit für höhere Ergebnisse.​​​​​​​​​​​​

Mit an Bord sind dank One UI 6.1 zahlreiche Features, die nur dank KI funktionieren: Live Translate, Live Transcript, die Zusammenfassungsfunktion von Webseiten oder Circle to Search. Wer mehr darüber wissen möchte, liest einfach hier nach: One UI 6.1 - Künstliche Intelligenz für Samsung Smartphones | A1 Blog.​​​​​​​

​​​​​​​Auf einen der wichtigsten Punkte sollte man nicht vergessen: Das Samsung Galaxy S24 kommt mit einem Software-Support für 7 Jahre - garantiert. Das bedeutet, dass selbst im Jahr 2031 noch die aktuellste Android/One UI Software darauf laufen wird. Neben Samsung bietet nur Google einen derart langen Support an. Genau so stelle ich mir Nachhaltigkeit bei einem Smartphone vor!

Samsung Galaxy S24 Test | Keine Überraschungen bei der Kamera

Das Kamera-Setup am Galaxy S24 ähnelt in diesem Jahr mehr als je zuvor jener des Vorgängers: Neben der 50 Megapixel Hauptkamera gibt es eine 12 Megapixel Ultraweitwinkellinse und eine 3-fach optisch vergrößernde Telekamera. Alle drei wurden 1:1 vom Voränger übernommen. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, schließlich handelt es sich um Stagnation auf hohem Niveau.

​​​​​​​Das Galaxy S24 richtet sich ja ganz generell nicht unbedingt an Hardcore Fotoenthusiasten - für die gibt es das Ultra Modell. In den allermeisten Fällen wird man auch kaum eine 200 Megapixel Kamera oder den 5-fach Zoom vermissen. Am konventionellen Galaxy S24 gibt es nämlich den größten Teil der S24 Ultra Features ebenso: Also 8K Videoaufnahmekapazität, Galaxy RAW oder all die KI-gestützten Bildbearbeitungsfeatures. ​​​​​​​

Wie man in der Galerie sehen kann, ist die Qualität der Aufnahmen am Galaxy S24 durchwegs vollkommen in Ordnung. Samsung kann vor allem darauf stolz sein, es endlich geschafft zu haben die 3 Kameras gut aufeinander abzustimmen. Soll heißen: Beim iPhone wirkt der Wechsel zwischen den einzelnen Objektiven nahtlos. Beim Galaxy S24 ist das jetzt auch endlich der Fall. Egal ob mit Haupt-, Tele- oder UWW-Linse geschossen: Farben wirken über alle Linsen hinweg gleich gesättigt und gleich temperiert.

​​​​​​​Eine weitere Verbesserung merkt man des Nachts. Selbst den Sternenhimmel kann man mit nur 3 Sekunden Belichtung sehr schön einfangen. Allerdings braucht man dazu schon ein sehr ruhiges Händchen (oder besser: Stativ). Vor allem dann, wenn man mit der höheren Brennweite fotografieren möchte. Das letzte Bild in der Galerie habe ich Freihändig gemacht - die optische Bildstabilisierung funktioniert auch unter sehr dunklen Bedingungen gut, mit einem Stativ wäre es aber bestimmt besser gewesen.

Samsung Galaxy S24 Test | Etwas größerer Akku

​​​​​​​Galaxy S24 und Galaxy S24+ wurden mit etwas stärkeren Akkus ausgestattet: Beim Galaxy S24 sind es nun 4.000 mAh, beim Galaxy S24+ 4.900 mAh. Leider gibt es FastCharging mit 45 Watt nur beim S24+ Modell, das Galaxy S24 lädt noch mit vergleichsweise lahmen 25 Watt. Ganz grundsätzlich geht die Entwicklung aber in die richtige Richtung: Mit beiden Smartphones kommt man gut durch den Tag, wiewohl das Galaxy S24+ doch signifikant länger durchhält.

Samsung Galaxy S24 Test | Fazit

Auf den ersten Blick scheint es, als hätte sich beim Galaxy S24 im Vergleich zum Vorjahr nicht viel geändert. Wer aber genauer hinsieht, wird viele kleinere, aber dafür umso feinere Details erkennen. Zum Beispiel das Display, das nun auch beim Galaxy S24 zu den besten in der Smartphone-Welt zählt. Oder der etwas größere Akku. Und natürlich das neue, mir persönlich extrem gut gefallende Design mit dem kantigeren Look.

Es gibt aber auch Stagnation, wenn auch auf hohem Niveau: Wegen einer besseren bzw. neuen Kamera muss sich nämlich niemand ein Galaxy S24 kaufen. Die stammt tatsächlich 1:1 aus dem Vorjahr. Das heißt natürlich nicht, dass sie schlecht wäre - sie ist im Gegenteil sogar ziemlich gut. Bei einem nicht ganz günstigen Flaggschiff-Modell erwartet man sich allerdings gerade hier Änderungen wie einen neuen Sensor oder vielleicht etwas mehr Zoom-Kapazität.
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Das war Samsung allerdings vermutlich nicht so wichtig. Viel lieber setzt man in Gegenwart und Zukunft auf künstliche Intelligenz. Viele dieser neu eingeführten Features wie Live Translate, Live Transkript oder die Zusammenfassungsfunktion von Webseite machen auch wirklich Sinn. Es gibt hier allerdings noch eine Menge Verbesserungspotential. Das darf man durchaus positiv verstehen: Bei der rasanten Entwicklung von künstlicher Intelligenz bin ich mir sicher, dass wir auf Services wie die Übersetzungs- und Transkribierfunktionen bald gar nicht mehr verzichten können.

Das Galaxy S24 hat jedenfalls den Startschuss für das Rennen um das High-End Smartphones des Jahres 2024 gegeben. Alle weiteren heurigen Smartphones werden sich daran messen müssen. Man kann jetzt schon sagen, dass es für die Konkurrenz nicht leicht sein wird. Das Galaxy S24 ist ein extrem solides, in allen Belangen sehr gefälliges Smartphone.