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Mehr Kamera als Smartphone: Vivo X80 Pro

Der chinesische Hersteller bringt mit dem X80 Pro ein Smartphone, das vieles besser macht als die Flaggschiffe von Samsung und Apple.

Vivo sollte man ab sofort auf der Rechnung haben. Das gilt zum einen für die hervorragende Kamera. Zum anderen aber auch für kleinere Dinge wie den Fingerabdrucksensor oder das Display. Im Test alles zum Flaggschiff-Killer Vivo X80 Pro.

Vivo X80 Pro Test | Das wichtigste in Kürze

Wenn schon, denn schon: So ähnlich dürfte das Motto von Vivo bei der Konzeption des X80 Pro gelautet haben. Wir bekommen gleich vier Kameras samt durchaus einzigartigem Nacht-Modus, den schnellsten derzeit verfügbaren Android-SoC samt großartigem Kühlsystem, extrem schnelles Fast-Charging und natürlich ein riesiges 120 Hz Display. Die Specs sprechen für sich, im Praxistest wird sich herausstellen, wie sich das alles auf den Alltag auswirkt.

Vivo X80 Pro Test | Lieferumfang

Der erste Punkt, den Vivo besser macht als die bekannten Platzhirsche, ist der Lieferumfang: Neben dem Smartphone bekommt man nicht nur ein hochwertiges Hard-Cover, sondern auch passive Noise-Canceling Kopfhörer und ein 80 Watt Netzteil samt USB-C <> USB-C Kabel. Also alles, was man für den Betrieb eines Smartphone benötigt. Sehr gut!

Vivo X80 Pro Test | Design

Das Vivo X80 Pro ist ein ziemlich großer und schwerer Brocken: Es ist sogar etwas größer als das Galaxy S22 Ultra. Das Gewicht liegt mit 215 Gramm zwar leicht unter jenem von Samsungs Flaggschiff. Trotzdem fühlt es sich in der Hand subjektiv schwerer an. Ursache dafür könnte das etwas ungleich gelagerte Gewicht sein: Aufgrund des riesigen Kameramoduls auf der Rückseite kippt es leicht in dieser Richtung.
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Mit 9,1mm Dicke ist es auch recht wuchtig. Allerdings ist all dieses Gewicht schön anzusehen und vermittelt einen soliden Eindruck. Das leicht zu den Kanten hin geschwungene Display und die symetrisch ebenfalls zu den Kanten hin geschwungene Rückseite werden von einem stabil wirkenden Aluminiumrahmen unterbrochen.
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Entlang der oberen Kante wird der Aluminiumrahmen durch ein Kunststoff-Element unterbrochen. Das dient augenscheinlich nur dem Zweck, den Schriftzug Professional Photography unterzubringen. Leider stört dieses Element den ansonsten guten Gesamteindruck etwas.

Die entlang der rechten Kante untergebrachten Hardwarebuttons haben einen angenehmen Druckpunkt. An der unteren Kante befinden sich der Hauptlautsprecher und der SIM-Kartenslot. Das Vivo X80 Pro ist IP 68 zertifiziert – also stabil genug, um Wasser und Staub standzuhalten.

Vivo X80 Pro Test | Display

Wer einmal das Display des Vivo X80 Pro in Aktion erlebt, wird es nicht so schnell gegen ein anderes Smartphone austauschen wollen: Mit 6,7 Zoll samt 1.440 x 3.200 Pixel ist es sowohl ordentlich groß, als auch mehr als ausreichend scharf. Mit dabei ist natürlich eine adaptive Bildwiederholrate (1 – 120 Hz), was für flüssige Abläufe sorgt. Das 10bit Display bietet über 1 Milliarde Farben, unterstützt HDR10 und kann bis zu 1.500 Nits hell werden. Letzteres allerdings nur punktuell am Display (dort wo es nötig ist), ansonsten wird mit 1.000 Nits die höchstmögliche Helligkeit erreicht. Gut genug allemal, um auch bei direktem Sonnenlicht alles gut & klar erkennen zu können.

Ein echtes Highlight ist neben der großartigen Qualität der 3D-Ultraschall Fingerabdrucksensor. Ein schnellere Fingerprinterkennung gibt es derzeit am Markt nicht: Die Entsperrung folgt in Millisekunden, gefühlt ohne jegliche Verzögerung. Der Sensor ist im Vergleich zu anderen Smartphones außerdem richtig groß – man muss also kaum aufpassen, den Finger an die richtige Stelle zu legen. Der Scanvorgang benötigt nur ein einziges Draufhalten – bei anderen Smartphone dauert das gut und gerne eine Minute. Es gab keine einzige Situation, in der er einmal nicht funktioniert hätte – sogar mit nassen Fingern wird der Abdruck einwandfrei erkannt.
Und wer besonders viel Wert auf Sicherheit legt, kann die Entsperrung sogar so einstellen, dass zwei Abdrücke gleichzeitig (also z.B. Daumen und Mittelfinger) benötigt werden. Das klappt extrem gut und zuverlässig – somit zählt das Vivo X80 zu den sichersten Smartphones am Markt. Zusätzlich ist der Sensor sehr gut positioniert und ausreichend groß. In der Tat ist es der größte Ultraschall-Sensor, den ich je auf einem Handy gesehen habe. Hier können sich andere Hersteller durchaus etwas abschauen.

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Vivo X80 Pro Test | Performance und Software

Wie es sich für ein High-End Smartphone gehört, ist im Vivo X80 Pro auch ein High-End SoC an Bord: Mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 sollte die Luft nicht so schnell ausgehen. Egal welche App, egal welches Spiel: Alles läuft flüssig und ohne Verzögerungen. Dabei wird das Smartphone auch nicht wirklich heiß. Vivo scheint mit für ein gutes Setup gesorgt zu haben, um die Abwärme schnell Geschichte sein zu lassen.

Das Smartphone kommt mit 256 GB Speicher – davon sind im Auslieferungszustand etwa 28 GB belegt. Abseits der altbekannten Google Apps sind ein paar zusätzliche Apps vorinstalliert, allerdings lassen die sich allesamt deinstallieren und sorgen nicht weiter für Ärger.

Das Smartphone kommt mit Android 12 und Funtouch OS 12. Das lässt sich ganz nach dem Geschmack des Users konfigurieren – das geht so weit, dass sich sogar die Animation für den Scan des Fingerabdrucks oder die Alde-Animation ändern lässt. Daneben gibt es eine Vielzahl an Always-On Bildschirmen und Themen.

Vivo X80 Pro Test | Kamera

Das Vivo X80 Pro ist eigentlich mehr eine Kamera mit Smartphone-Funktion als ein Smartphone mit Kamera. Soll heißen: Der Fokus dieses Modells liegt ganz klar auf Fotografie. Das zeigen nicht nur die 4 Hauptlinsen auf der Rückseite, sondern wird auch durch das riesige Kameramodul an sich betont. Die Bandbreite kann sich sehen lassen: Die Hauptkamera löst mit 50 Megapixel aus. Die beiden Telekameras bieten 2-fach bzw. 5-fach optischen Zoom (die 2-fach Linse ist sogar Gimbal stabilisiert) und zu guter Letzt gibt es auch noch eine Ultraweitwinkellinse mit 48 Megapixel. Die verfügt über einen Autofokus, somit können damit auch Makro-Aufnahmen gemacht werden.
Der Makro-Modus ist extrem gut ausgereift – die Biene hielt keine Sekunde lange still auf ihrer Suche nach dem besten Nektar. Bei gutem Licht löst sie extrem schnell aus und begeistert durch extrem feine Details samt natürlichen Farben.

Bei der Entwicklung der Kameras spielte die bekannte deutsche Marke Zeiss eine große Rolle. Dieses Unternehmen versteht es, ihre Linsen erstklassig zu vergüten. Genau das ist beim Vivo X80 Pro der Fall: Durch eine spezielle Beschichtung werden störende Reflexionen, die vor allem Nachts bzw. bei Gegenlicht auftreten, stark minimiert. Die Sensoren selbst stammen von Samsung und Sony – somit ist hohe Qualität vorprogrammiert.
ohne nachtmodus
mit nachtmodus
Selbstverständlich verfügt das Vivo X80 Pro über einen Nachtmodus – der sorgt generell dafür, dass Aufnahmen bei schlechtem Licht heller und klarer erscheinen. In der obigen Aufnahme sieht man sehr deutlich, was das für Veränderungen bewirkt. In der Regel ist man also gut beraten, die etwas längere Auslösezeit in Kauf zu nehmen. Die Belohnung kommt in Form von natürlich wirkenden, klaren Bildern.

Um die höchste Qualität vor allem bei Nacht zu bieten, gibt es beim Vivo X80 Pro einen dezidierten Chip: Den Vivo V1+. Dieser Bildverarbeitungsprozessor verbessert nicht nur die Performance beim Spielen, sondern hilft auch bei der Rauschreduktion von Aufnahmen. Hand in Hand geht damit eine Verbesserung der Aufnahmehelligkeit bei schlechtem Licht – laut Vivo um bis zu 16 Prozent bzw. sogar bis zu 350 Prozent bei kleineren Details.

Die Kamera-App an sich ist grundsätzlich selbsterklärend: Die unterschiedlichen Zoom Stufen werden mittels Icon gewählt, die KI zur Szenenerkennung kann via Toggle jederzeit ein- und ausgeschalten werden. Selbiges gilt für die eigene ZEISS Farbpalette. Natürlich gibt es auch einen Pro-Modus, der allen Auskennern freie Hand über Belichtungszeit, Weißwert, Blende und Fokus lässt. Also alles, was man so zum Fotografieren benötigt. Sehr praktisch ist das Wasserwaagen Feature, das mittels digitaler Anzeige Bescheid gibt, ob die Kamera waagrecht gehalten wird.
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Vivo X80 Pro Galerie

Makro Aufnahmen mit dem Vivo X80 Pro werden richtig gut - abgesehen von den feinen Details überzeugen der schöne unscharfe Hintergrund und die natürlichen Farben.

Alle optischen Zoom-Stufen im direkten Vergleich

Ganze 4 unterschiedliche Brennweiten stehen dem Fotografierenden zur Verfügung.

Ultraweitwinkel

Die nächsten 4 Bilder zeigen die unterschiedlichen Zoom-Stufen: Den Anfang macht Ultraweitwinkel. Sehr positiv gefallen die wenigen Verzerrungen und die ordentliche Dynamik.

Kleinbild

Die Kleinbildkamera sorgt in beinahe jeder Situation für gute Bilder. Hier fällt auf, dass es Vivo mit dem X80 Pro schafft, die Farbwerte ähnlich gut wie das iPhone auf UWW und Kleinbild anzupassen. Soll heißen: Die Farben wirken gleich.

Tele 2-fach

Bei Tag kommen auch Fotos mit dem 2-fach Zoom gut zur Geltung.

Tele 5-fach

Und die 5-fach Zoom Linse holt weit entferntes ordentlich nahe ran. Sie verfügt allerdings nur über 8 Megapixel, was vor allem bei Nacht recht auffällig wird.

Tele 5-fach bei Nacht

Hier eine Aufnahme mit 5-fach Zoom bei Nacht. Während Ultraweitwinkel und Kleinbild bei Nacht extrem gut abschneiden, ist das bei der Linse mit dem höchsten Zoom-Faktor nicht der Fall. Bildrauschen fällt zwar kaum ins Gewicht, dafür wirken Aufnahmen aber teilweise matschig und nicht gerade klar.

Kleinbild bei Nacht

Zum Vergleich dasselbe Motiv mit Kleinbild. Hier wirkt alles klar, scharf und detailreich.

2-fach Zoom bei Nacht

Bei 2-fach Zoom bleiben auch noch viele Details erhalten.

Die Qualität ist bei allen Linsen – ob mit oder ohne Nachtmodus – verblüffend gut. Vivo scheint mit dem dezidierten V1+ Chip nicht zu dick aufgetragen zu haben: Details bleiben auch bei schlechten Verhältnissen gut sichtbar, Bildrauschen ist quasi ausgeschlossen und die Aufnahmen wirken klar & natürlich. Bis auf das Galaxy S22 Ultra ist mir kaum ein Smartphone untergekommen, dass so eine hohe Qualität abliefert.

Wer lieber Bewegtbilder in Form von Videos aufnimmt, kommt mit dem X80 Pro ebenfalls auf seine Kosten: Es kann 8K mit 30 Frames/Sekunde verarbeiten. Zusätzlich gibt es auch einen Movie-Modus, der im Format 21:9 aufnimmt und einen künstlichen schwarzen Rahmen um das Bild legt. Allerdings sind damit die für Filme üblichen 24 Frames/Sekunde nur in 1.080p möglich – etwas widersinnig also.

Vivo X80 Pro Test | Akku

Hier gibt es zunächst einmal nur gute Nachrichten: So wie die meisten anderen chinesischen Hersteller (Xiaomi oder OnePlus) legt Vivo dem Lieferumfang ein Netzteil bei. Damit kann das Handy mit 80 Watt in etwa 40 Minuten auf 100 Prozent geladen werden. Mit dem 4.700 mAh Akku kommt man in der Regel gut durch den Tag – vorausgesetzt, man nutzt aufgrund der hervorragenden Qualität nicht ständig die Kamera.

Vivo X80 Pro Test | Fazit

Über das Vivo X80 Pro lässt sich viel Gutes sagen: Das beginnt beim modernen Design und setzt sich über das exzellente Display samt best-in-class Fingerprintsensor fort. Das Tüpfelchen auf dem „i“ ist bestimmt die Kamera: Die sucht ihresgleichen. Sie ist en par oder oft sogar besser als jene vom Samsung Galaxy S22 Ultra oder dem iPhone 13 Pro. Das liegt einerseits am großen Spektrum von Brennweiten, die sie abdeckt. Andererseits an den zahllosen Modi und der Qualität an sich. So viel Dynamik, Klarheit und authentische Farbgebung sucht man bei vielen anderen Smartphones schlicht vergeblich. Man merkt, dass sich die Kooperation mit ZEISS auszahlt.

Wenn es etwas zu bemängeln gibt, dass vielleicht den fehlenden SD-Kartenslot: Wer viel Video aufnimmt, stößt schnell an seine Grenzen. Klar gibt es mit Cloudanbietern hierfür gute Lösungen. Nicht jeder will allerdings seine Daten irgendwohin hochladen.Wer sich also nach einer Kamera mit Smartphone-Funktion sehnt, ist beim Vivo X80 Pro genau richtig. Es macht richtig Spaß, damit auf Foto-Tour zu gehen. Klar: Das Vivo X80 Pro ist nicht das günstigste Smartphone. Man bekommt allerdings auch richtig viel für sein Geld – und eine Kamera, die für viele Jahre gute Dienste leisten wird.
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Vivo X80 Pro - technische Daten

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Dimensionen 164.6 x 75.3 x 9.1 mm | 215 Gramm
Display 6,78 Zoll LTPO3 AMOLED, 1.440 x 3.200 Pixel = 517 ppi | Bildwiederholrate:  adaptiv 120 Hz | HDR10+ | max. 1.500 Nits
Sekundäres Display -
Display-Gehäuse Verhältnis 89,9 Prozent
Hauptkamera 50 MP, ƒ/1,6 | PDAF, Laser-AF | Brennweite: 24 mm - Kleinbild | OIS | Video: 8K@24fps, 4K@30fps, 1080p@30/60/120fps, HDR
Sekundärkamera 8 MP, f/3,4 | PDAF | OIS | 5-fach optischer Zoom
Dritte Kamera 12 MP, f/1,9 | Brennweite = 50mm - 2-fach optischer Zoom | PDAF | Gimbal OIS
Vierte Kamera 48 MP, f/2,2 | UWW - 114° Gesichtsfeld | AF
Frontkamera 32 MP, f/2,5 | Brennweite: 26 mm
CPU Qualcomm SM8450 Snapdragon 8 Gen 1 (4 nm) | Octa-core (1x3.00 GHz Cortex-X2 & 3x2.50 GHz Cortex-A710 & 4x1.80 GHz Cortex-A510)
GPU Adreno 730
RAM 12 GB
Speicher 256/512 GB - nicht erweiterbar
Akku 4.700 mAh | Fast Charging 80 Watt | Fast Wireless 50 Watt
Konnektivität Bluetooth 5.2 | Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6, dual-band, Wi-Fi Direct, hotspot
5G ja
Zertifizierung IP 68
Biometrie 3D Ultraschall In-Display Fingerabdrucksensor

 

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