Forever Young - A1 Blog
"Die wollen alle Influencer:innen werden."
"Alles spielt sich online ab."
"Die Jungen sind nicht mehr belastbar und wollen nicht arbeiten."
Diese und viele andere typische Aussagen über die Gen Z kennt man wohl zur Genüge. Aber was ist dran an diesen Behauptungen?
Ist der Job als Influencer:in oder Blogger:in wirklich so interessant, wie man meint? Und welchen Stellenwert hat die Arbeit für Jugendliche heute?
Wir haben uns einige Ergebnisse der Ö3 Jugendstudie 2023 angesehen und waren überrascht.
Was macht eigentlich Zufriedenheit aus?
Geld, Familie, Gesundheit, ein Dach über dem Kopf, eine gute Ausbildung, Freund:innen?
Jede:r von uns definiert Zufriedenheit anders. Die Gen Z ist hinsichtlich der erwähnten Aspekte recht zufrieden. Was auffällt ist, dass sich die Zufriedenheit hinsichtlich des eigenen Aussehens und Körpers eher in Grenzen hält. Das könnte möglicherweise das Ergebnis der auf Social Media präsenten Körperbilder und -trends sein.
(Aus-)Bildung und Schule unter die Lupe genommen
Jugendliche stehen dem Bildungssystem und den Lehrplänen kritisch gegenüber. Was früher vielleicht einmal zeitgemäß und ausreichend war, ist es heute längst nicht mehr.
Die Jugendstudie macht das deutlich: 74% aller Befragten zwischen 16 und 25 Jahren finden die Lehrpläne nicht mehr passend.
Darüber hinaus zeigt sich, dass die Gen Z während der Ausbildung mehr über psychische Gesundheit, Finanzen, Ernährung und Medien lernen möchte.
Wie Rihanna einst sang: Work, work, work, work
Früher einmal waren wohl das Gehalt und Aufstiegschancen wichtige Faktoren für die Wahl des Arbeitgebers. Heute sind diese für Jugendliche allerdings nicht mehr Prio Nummer 1. Viel mehr muss neben der Arbeit noch genügend Freizeit übrigbleiben, man möchte den Traumjob machen und dabei noch etwas Sinnvolles tun. Idealerweise lassen sich die Arbeitszeiten auch flexibel an das eigene Leben anpassen.
Diese Faktoren sind nicht nur für Arbeitnehmer:innen relevant, sondern es wird für Arbeitgeber:innen immer wichtiger genau diese Faktoren zu kennen und als Unternehmen anzubieten und zu ermöglichen.
Früher wollten alle Polizist:innen und Prinz:essinnen werden
Wollen heute alle Influencer:innen, Blogger:innen und E-Sportler:innen werden?
Nein, ganz und gar nicht. Mehr als zwei Drittel aller Befragten zwischen 16 und 25 Jahren stufen diese Berufe als uninteressant ein und finden, dass dies keine Berufe, sondern nur Trends mit Ablaufdatum seien.
Unser Planet ist uns nicht wurscht
Klimawandel, Krieg, Terrorismus, Rassismus, Wirtschaftskrise … Das sind nur ein paar Wörter aus den Schlagzeilen, die man täglich in den Zeitungen und Sozialen Medien liest. Und genau diese sind es, die auch den Jugendlichen Sorge bereiten. Darüber hinaus ist auch die aufgehende Schere zwischen Arm und Reich etwas, worüber sich Gen Z den Kopf zerbricht.
Generell kann man sagen, dass die aktuelle, weltweite Situation, sei es das Klima, die Kriege, Armut, Diktaturen, Migration, usw., den jungen Menschen unsicher macht.
ChatGPT, Digitalisierung und so …
Wie steht die Gen Z, die auch „Digital Natives“ genannt werden, eigentlich der Digitalisierung gegenüber? Sollten nicht gerade die Jugendlichen offen für die technischen Innovationen des 21. Jahrhunderts sein?
Die Meinungen sind gespalten. Einerseits finden die Jugendlichen Künstliche Intelligenz super, andererseits ist auch die Angst, dass sie uns irgendwann ersetzen könnte, präsent. ChatGPT wird zum Teil auch gerne für die Erledigung der Hausaufgaben eingesetzt, weil man sich dadurch Zeit erspart. Ein Großteil der befragten Jugendlichen verwendet ChatGPT und andere KI-Chatbots allerdings noch nicht.
Generell schätzen die Digital Natives die Digitalisierung in allen Lebensbereichen als positiv ein, denn sie macht unser Leben smarter, einfacher und cooler.
Wo die Liebe hinfällt …
Was ist aus dem klassischen Dating geworden? Sind Ehe und Kinder überhaupt noch interessant?
Die Antwort lautet: Ja! Die Gen Z hat die Ehe bzw. Partnerschaft als Ziel im Leben. Auch Kinder sind Teil davon.
Bei der Frage, ob Tinder, Bumble und Hinge das Daten gekillt haben, gehen die Meinungen auseinander: Einerseits JA, denn man weiß vorher schon alles über einander. Andererseits NEIN, denn man hat mehr Auswahl und Planbarkeit. – Es gibt wohl immer zwei Seiten einer Medaille.
Quelle: Ö3 Jugendstudie 2023, Ö3-Jugendstudie (oe3jugendstudie.at)
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