Xiaomi 14T Pro im Test | Das wichtigste in Kürze

​​​​​​​Der neueste Zugang ins Xiaomi Portfolio kann sich sehen lassen: Es ist ausgestattet mit einem 144 Hz Display mit max. 4.000 nits, dem aktuell schnellsten Mediatek Dimensity 9300+ Soc, 5.000 mAh Akku samt 120 Watt Fast Charging und einer von Leica mitentwickelten Kamera. Zusätzlich gibt es eine Menge künstliche Intelligenz - damit wird das 14T Pro eine ernsthafte Konkurrenz zu Samsung und Pixel.

Xiaomi 14T Pro Test | Schlank und modern

​​​​​​​Das Xiaomi 14T Pro ist derzeit eines der wenigen Smartphones, das optisch nicht ganz auf einer Linie mit Samsung, Apple, Google und Co. ist. Zum einen setzt es Akzente beim Power Button: Der ist geriffelt, gut erreichbar und somit leicht zu ertasten. Zum anderen fällt die Rückseite zum Rahmen hin etwas ab. Dadurch hat man es gut im Griff, es fühlt sich weicher und somit angenehmer an als ein iPhone 16 oder ein Galaxy S24.

Auf der Rückseite nimmt das Kameramodul einen prominenten Platz ein. Alle Kameras sind in einen aus dem Gehäuse herausragenden Metallring eingefasst. Das gibt der Kamera nochmal einen wertigen Look. Zudem fällt das Kameramodul nicht ganz so gewaltig wie beim Xiaomi 14 Ultra aus. Somit ist das Xiaomi 14T Pro besser ausbalanciert und fühlt sich in der Hand ensprechend harmonisch an.

Das Smartphone ist an der Front und Rückseite mit gehärtetem Glas ausgestattet. Zusätzlich verfügt es auch über einen IP 68 zertifizierten Schutz gegen Wasser und Staub. Der Fingerabdrucksensor ist im Display an der Front untergebracht. Die Entsperrung und die Erfassung des Fingerabdrucks erfolgt schnell und komplikationsfrei. Wiewohl es sich hier um einen optischen und nicht um einen 3D Ultraschall Sensor handelt.

Xiaomi 14T Pro Test | Display glänzt mit der Sonne um die Wette

​​​​​​​Ein besonderer Augenschmaus ist das Display am Xiaomi 14T Pro. Es verfügt nicht nur über eine sehr hohe Bildwiederholrqte von 144 Hz. Zusätzlich kann es bis zu 4.000 nits hell werden (zum Vergleich ist beim iPhone 16 und Galaxy S24 bei etwa 2.000 Schluss), hat 12 bit Farbtiefe und bietet auf seinem 6,67 Zoll Panel Platz für 1.220 x 2.712 Pixel. Mit HDR10+ und Dolby Vision versteht es ebenfalls umzugehen. Durch die extrem schmale Einfassung beträgt das Display-Gehäuse-Verhältnis 93,3 Prozent. Ein großartiger Wert.

In der Praxis bedeutet das, kaum die Augen von diesem farbenfrohen und kontrastreichen Diplsay lassen zu wollen. Die 144 Hz Bildwiederholrate werden nur beim Spielen erreicht, ansonsten wechselt es je nach Content zwischen 120 und 60 Hz. Wirklich gut lesbar bleibt der Bildschirm bei direktem Sonnenlicht. In so einem Fall sind Inhalte am Display nach wie vor satt und kontrastreich zu sehen. Wichtig ist allerdings, dass im Menü die Checkbox des Sunlight Mode auch aktiv ist - ansonsten erreicht man diese Helligkeit nicht.

Xiaomi 14T Pro Test | Ausstattung

​​​​​​​Der Prozessor am 14T Pro kann durchaus als bemerkenswert bewertet werden: Im Inneren steckt der MediaTek Dimensity 9300+ SoC. Das ist ein besonders schnelles Werkstück des koreanischen Herstellers, der je nach Konfiguration sogar den Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 in den Schatten stellt. Zusammen mit dem 144 Hz Display und dem großen 5.000 mAh Akku eignet sich das Xiaomi 14T Pro also besonders für Gaming. Nur dezidierte Gaming-Smartphones wie sie beispielsweise Asus anbietet schaffen eine leicht höhere Leistung. Das schöne am Dimensity 9300+ ist, dass er auch unter hoher Last ordentliche Ergebnisse liefert. Zusammen mit den schnellen 12GB LPDDR5X RAM bekommt man bei kaum einem anderen Android Smartphone mehr Leistung.

Zahlreiche Kniffe stecken aber auch unter der Haube: Was KI-Features betrifft, steht es mit Google und Samsung auf einer Stufe und deutlich über dem aktuellen iPhone 16. Einige davon, wie zum Beispiel Google Gemini, sind bereits im Auslieferungszustand auf dem Xiaomi 14T Pro nutzbar. Gemini kann beispielsweise Bilder erstellen - allerdings bis zu einem in Zukunft kommenden Update nur ohne Menschen.

Andere wie der magische Radierer oder AI Portraits müssen extra heruntergeladen werden (gratis). In den nächsten Monaten sollen viele andere AI-Dienste wie ein Übersetzer, eine Zusammenfassungsfunktion oder AI-Notizen in Form von Updates auf das Gerät kommen. Das gilt auch für Circle to Search, das noch im Oktober seinen  Weg aufs Smartphone finden soll. Stichwort Updates: Xiaomi garantiert 4 Betriebssystem Updates und 5 Jahre lang Versorgung mit Sicherheitsupdates.

Die Power der KI ist tatsächlich beeindruckend. In diesem Bild habe ich zum Beispiel den Himmel via einfachem Prompt in einen Sternenhimmel verwandelt. Je nach Motiv funktioniert das mal besser, mal schlechter. Wer sich näher damit auseinander setzt, wird bestimmt bemerkenswerte Ergebnisse bekommen.

Xiaomi 14T Pro Test | Geballte Kamera-Kompetenz

​​​​​​​Xiaomi ist in den letzten Jahren zu einer verdienten Größe in Sachen Smartphone Kamera augestiegen. Nicht ohne Grund: Die hohe Qualität von Modellen wie dem aktuellen Xiaomi 14 Ultra lässt kaum Wünsche offen. Ein Markenzeichen ist außerdem die Kooperation mit dem Traditionsunternehmen Leica - im Zuge dessen wurden zum Beispiel die Linsen verbessert oder eigene Leica-Styles eingeführt.

Vereinfacht gesagt handelt es sich beim Kamera-Setup am Xiaimi 14T Pro um ein weniger protziges Setup wie beim Xiaomi 14 Ultra. Es gibt keinen 1 Zoll Sensor, keinen ganz so hohen optischen Zoom und keinen Autofokus bei der Ultraweitwinkellinse. Dennoch gibt es beim Xiaomi 14T Pro gegenüber seinem Vorgänger einen neuen, empfindlicheren Sensor für die Tele-Linse, etwas mehr Brennweite und auch einen großen 1/1,31" Sensor 50 Megapixel Sensor für die Hauptlinse.

Die 60mm Tele-Linse (ca. 2,6-fach optisch) eignet sich aufgrund ihrer Brennweite ideal für großartige Portraitaufnahmen. Dank der hohen Megapixel Anzahl entstehen auch dann noch sehr annehmbare Aufnahmen, wenn man digital bis zu dem Faktor 5 vergrößert. Im Gegensatz zum Xiaomi 14 Ultra gibt es allerdings keinen Tele-Makro Modus. Wer ganz nahe heran will, muss mit der Hautplinse vorlieb nehmen. Die Ultraweitwinkelkamera eignet sich für große Aufnahmen von ganz kleinen Dingen auch nur sehr eingeschränkt, da ihr der Autofokus fehlt.

Diese kleinen Kritikpunkte sollen keinesfalls in Abrede stellen, dass mit mit dem Xiaomi 14T Pro nicht sehr gute Aufnahmen machen kann. Besonders schön sind die natürlichen Farben, der hohe Detailgrad und die dank hohen Dynamikumfang natürlich wirkenden Kontraste. Nicht ohne Grund, da der im Xiaomi 14T Pro integrierte Light Fusion 900 Sensor über eine Farbtiefe von 14 Bit verfügt. Im Gegensatz zu Samsung scheint Xiaomi den Bildverarbeitungsalgorithmus nicht ganz so stark zum Einsatz kommen zu lassen. Soll heißen: Nur bei sehr genauem Hinsehen bzw. Crop auf kleine Ausschnitte wirken manchmal Details etwas überbearbeitet. Ansonsten weiß die Kamera sowohl unter schlechten, als auch unter guten Bedingungen zu überzeugen.

Jedem Bild kann man so etwas wie den Leica-Stempel verpassen. Die Wahl fällt auf Leica-Authentic oder Leica Vibrant. Deren Ergebnis erkennt man am Namen: Leica-Authentic verleiht Aufnahmen einen natürlicheren Look (i.d.R. etwas mehr Blautöne), während Leica Vibrant auf höhere Sättigung und wärmere Töne setzt. In diesen Modi erstellte Bilder können mit einem Leica Wasserzeichen gekennzeichnet werden.

Xiaomi 14T Pro Test | Akku

​​​​​​​Einem Flaggschiff entsprechend kommt das Xiaomi 14T Pro mit einem 5.000 mAh Akku, der in der Regel genügend Kapazität für den Tag bietet. Der Energiespeicher kann mit dem entsprechenden Netzteil sogar mit 120 Watt geladen werden - die Halbe Ladung benötigt somit also nur ein paar Minuten. Leider folgt Xiaomi dem Trend anderer Hersteller und legt das Netzteil nicht dem Lieferumfang bei.

Xiaomi 14T Pro Test | Fazit

Das Xiaomi 14T Pro ist für mich so etwas wie das bessere Samsung Galaxy S24: Es kommt mit höherer Akkukapazität und schnellerem Laden. Es hat alle KI-Funktionalitäten mit an Bord bzw. wird sie durch Updates noch bekommen. Die Kamera macht für mich persönlich den etwas besseren Eindruck. Und die Performance samt Gaming-Kapazitäten sind dem Galaxy S24 relativ deutlich überlegen.​​​​​​​

Als weiterer Pluspunkt ist es auch noch günstiger zu haben. Nur bei Updates hat Samsung der Konkurrenz von Xiaomi eine längere Supportgarantie voraus. Der Punkt Nachhaltigkeit geht also an Samsung, wenn auch 4 Jahre Updategarantie bei Xiaomi für die allermeisten Benutzer reichen sollten.

Wer also nun kurz vor Weihnachten auf der Suche nach einem preiswerten High-End Allorunder samt allerlei KI-Funktionen ist, könnte ihn in Form des hier besprochenen Modells gefunden haben.